Berichte

Das pinke Leuchten

Welch schöne Idee unserer Erzieherinnen flatterte diese Woche in unser Postfach: „Liebe Kinder, habt ihr schon einmal gewebt? Das macht man eigentlich mit Wolle oder Fäden, manchmal auch mit Blättern oder Papier. Schon seit Jahrtausenden weben sich Menschen Teppiche, Decken oder auch Stoffe, aus denen sie dann Kleidung nähen. (…) Es gibt auch Menschen, die aus Naturmaterialien weben, wie Fischernetze, Schalen, Matten, Körbe oder auch Möbel.“ Es folgte die Einladung sich mit der Familie zum Waldschlösschen aufzumachen und auf dem Weg dorthin, schon möglichst lange Grashalme, Blüten oder Blätter zu sammeln.

Alles ist vorbereitet

Da ließen wir uns nicht zweimal bitten und machten uns auf den Weg. Mit einer mitgebrachten Schere schnitt auch schon der Kleinste lange Grashalme und Blüten des Spitzwegerichs auf dem Spielplatzgelände. Schon unten am Waldweg leuchtete es pink aus dem Wald heraus und so war die Motivation groß, nachzuschauen, was dies wohl sein könnte. Der Weg hoch zum Waldschlösschen ist voller Baumstümpfe, die herrlich als Kletter- und Springanlass locken und so waren wir im Handumdrehen oben angekommen. Das Rätsel um das pinke Leuchten wurde gelöst: Unsere Erzieherinnen hatten aus Ästen und Schnüren einen riesigen Webrahmen gebaut und diesen mit einem pinken Tuch hinterspannt. An den Seiten standen Vasen mit Blumen und Gräsern und man war aufgefordert, gleich selbst ein Stück zu diesem Gemeinschaftskunstwerkt beizutragen.

Nach einer wohlverdienten Vesperpause machten wir uns dran, einen eigenen kleinen Webrahmen für zuhause zu bauen. Die Kinder suchten geeignete Stöcke und sägten diese auf die gewünschte Länge. Nun musste mit Hilfe der Eltern geknotet werden. Die gesammelten Schätze waren dann auch bald eingewebt und unser Webrahmen hängt nun als Türschmuck an der Eingangstüre, denn auch getrocknet ist er ein echtes Schmuckstück.

Vielen Dank ihr lieben Erzieherinnen, für eure immer wieder fantasievollen Ideen!

Wussten Sie schon?

Auch manches Tier beherrscht die Kunst des Webens. Die Spinne zum Beispiel ist ein Meister ihres Faches und webt komplexe Netze. Aber auch die in zumeist in Afrika beheimatete Gattung der Webervögel verbringt wahre Wunder beim Nestbau. Je nach Art weben sie Dächer über ihre Nester, oder gar Kugeln mit seitlichem Eingang. Die Siedelweber bauen eine ganze Kolonie, unter deren Kuppeldach sich wie in einer riesigen Bienenwabe eine Vielzahl von Grasnestern befindet.