Bewegung – Fundament einer ganzheitlichen Entwicklung

Es gibt kein Wesen auf der Welt, das wie der Mensch so begierig darauf ist, mit der Welt umzugehen, auf sie einzuwirken, sie wahrzunehmen, sie zu fühlen, sie schöpferisch umzugestalten und zu begreifen. Von der Geburt bis zur reifen Persönlichkeit ist es ein langer Weg, der durch die Art der Erlebnisse entscheidend geprägt wird.

Bis zur Geburt ist der größte Teil des menschlichen Gehirns ausgebildet. Damit das Gehirn aber äußere Eindrücke speichern und einordnen kann, muss zunächst ein Netz aus fest verbundenen Fasern gebildet werden, in dem sich die späteren Informationen befestigen. Ein Teil dieser Nervenverknüpfungen ist durch Gene, durch die Erbmasse schon vor der Geburt festgelegt. Der restliche Teil jedoch wird bis ins Kindergartenalter vollendet.

Hier passiert etwas einzigartiges, was wir vom übrigen Körper des Menschen nicht kennen: die Zellen wachsen je nach der vorhandenen Umwelt anders! Es ist dies die einzige Zeit, in der sich äußere Einflüsse wie die Wahrnehmung durch das Auge, die Nase, den Geschmack, Hören und Fühlen in der Ausbildung des Gehirns direkt niederschlagen können. Die Hirnrinde wird dadurch so verdrahtet, dass sie möglichst gut mit derjenigen Umwelt zurechtkommt, die in den ersten Lebenswochen wahrgenommen wird.

Bewegung – Fundament einer ganzheitlichen Entwicklung

In der weiteren Entwicklung braucht das Gehirn nicht bloß «Stimulation», sondern gegenständliches Material, mit dem der Heranwachsende aktiv umgehen kann, eine Umgebung, die man entdecken, gestalten, verändern kann.Lautlosigkeit ist für Kinder eine Bestrafung, lange Zeit auf derselben Stelle sitzen zu müssen eine Zwangsjacke.

Möglichkeiten!
Möglichkeiten!
Tausend...
Tausend…

 

 

 

 

 

 

 

Der aktive Umgang mit der Welt begründet das Lebensgefühl des Kindes, entfaltet seine Fähigkeiten, sein Denken, seine Sprache, seine Zielorientierungen, bringt die unterschiedlichsten Empfindungen und inneren Erregungen hervor. Je anregender die Umwelt, desto besser die Entwicklungschancen des Kindes.

Bewegung – eine Lebensform des Kindes

Noch weit in die Grundschulzeit hinein lässt sich ein hohes Maß an Bewegungsaktivitäten beobachten. Ob in der Wohnung, auf dem Spielplatz oder einer geeigneten Spielfläche in der Nähe der Wohnung, wo immer man das Kind beobachten kann, es ist stets unterwegs, möchte alles, was es wahrnehmen kann, erreichen, erkunden und benutzen.
Jeder Hügel fordert zum Ersteigen und Runterrennen auf, jeder Baum zum Klettern. Jede Mauer reizt zum Darrüberspringen usw., Trotz zunehmenden Alters und dem Erreichen einer größeren Sicherheit steigt das Bedürfnis nach Bewegung.

Mittendurch!
Mittendurch!

Selbst ruhige Tätigkeiten wie Zuhören beim Vorlesen oder Malen sind noch lange von Körperbewegungen begleitet. Beim Malen z.B. verändert das Kind oft seine Sitzhaltung, es malt im Stehen, kniet sich auf den Stuhl, rutscht dabei hin und her, unterbricht, indem es schnell etwas anderes tut, kommt zurück und malt weiter.

Mancher Erwachsener wäre sicher überrascht von dem hohen Ausmaß körperlicher Anstrengung, dem Kinder beim Spielen, Tollen und Toben ausgesetzt sind. Würde er mitmachen wollen, er müsste nach kurzer Zeit erschöpft aufgeben.
Man geht davon aus, dass allen gesunden, normal entwickelten Kindern dieser Bewegungsdrang genetisch mitgegeben ist. Diese genetisch bedingte Energie reagiert nun – diese Feststellung ist besonders wichtig – außerordentlich umweltabhängig.

Bewegung und Intelligenz

«Da Erziehung von Kleinkindern im wesentlichen eine Angelegenheit der Eltern ist, wirkt sich die individuelle Einschätzung bzw. Wertschätzung körperlicher Fähigkeiten und Fertigkeiten auch nur im familiären Bereich aus. Ein großer Teil schenkt der intellektuellen Entwicklung ihrer Kinder mehr Aufmerksamkeit als der Förderung der Motorik. Der Zusammenhang von Kognition und Motorik konnte auch durch wissenschaftliche Untersuchungen abgesichert werden: Kinder, die an reinen Bewegungsförderungsprogrammen teilnahmen erzielten auch in Intelligenztests bessere Ergebnisse.» (T.Kunz).

Die Fernsinne Sehen und Hören werden überfordert und somit geschwächt. Die Nahsinne Haut und Muskulatur werden oft unzureichend gefördert und sind dadurch schwach ausgebildet. Die Koordination beider Sinnesfelder ist gestört.

Im Sich-Bewegen sehen Anthropologen und Entwicklungstheoretiker eine bedeutende «Sprachwurzel» und die Basis für das «formale Denken». (Piaget 1969). Dadurch, dass das Kind sich bewegt, erwirbt es die Fähigkeiten des aufrechten Gehens, des Laufens, Springens, Schreibens, Malens, Handwerkens, Musizierens. Nichts reift oder entwickelt sich von allein, denn im Unterschied zum Tier sind Menschenkinder nicht von einer «Erbmotorik» geleitet, sondern von einer «Erwerbsmotorik». (Storch 1947).

Das Kennenlernen der Welt geschieht nicht über Denkakte, sondern über Tasten, Fühlen, Anfassen, Sehen, Riechen, In-den-Mund-nehmen; und um diese Dinge tun zu können, muss sich das Kind bewegen! Die Oberfläche des Organismus ist übersät von Sinnesorganen, die die Empfindungen von Kälte, Wärme, Schmerz und Berührung schlechthin wahrnehmen.

Der Hautkontakt bildet einen wichtigen Bestandteil der Begegnung mit der Welt, ist ein Stück seelischer Nahrung. Positive Empfindungen, die das Kind an der Hautoberfläche erlebt, wirken günstig auf die Entwicklung der Gehirnzellen und der Nervenbahnen.

Herrlich!
Herrlich!

Bewegung und körperliche Entwicklung

In der körperlichen Auseinandersetzung mit der Umwelt werden die Organe beansprucht. Sie erhalten damit die Reize, die für ihre Ausbildung, ihre Leistungsfähigkeit und somit für ihre Gesundheit notwendig sind. Dies gilt vor allem für Herz – Kreislauf und Atmung. Ein «bewegtes Herz» nimmt an Muskelmasse zu, kann somit eine größere Blutmenge aufnehmen und während eines Herzschlages ausstoßen.

Eine gesunde körperliche Entwicklung kann sich erst dann einstellen, wenn Kinder von sich aus mit Lust und Freude an den Bewegungsspielen teilnehmen. Es gilt jedoch ebenso, Überforderung zu vermeiden.

Die Kindheit wurde nach drinnen verlegt!

Der Bewegungsmangel von Kleinkindern beginnt aber heute bereits in falsch konzipierten Wohnungen mit schlechter Schallisolierung und findet seine Fortsetzung auf schlecht ausgestatteten und nicht beaufsichtigten Spielplätzen, ja selbst in Kindergärten und Vorschulerziehung. Kinder spielten früher vor allem auf der Straße. Hier fanden sich immer andere Kinder, die mitspielten. Sie organisierten mit wenigen Mitteln vielfältige Spiele, bei denen auch Jüngere einfach mitmachen konnten (Fangen, Verstecken, Ballspiele, Steinwurfspiele etc.)
Im zwanglosen Geben und Nehmen lernten die Kinder abzuwarten, bis sie an der Reihe waren, und die Initiative zu ergreifen, wenn sich Gelegenheit dazu bot. Vor allem konnten sie lernen fair zu sein, Rücksicht zu nehmen und, was viele Kinder kaum noch können, ein guter Verlierer zu sein.

Mancher Erwachsene erinnert sich an Spiele aus der Kindheit, die mit Hingabe der ganzen Persönlichkeit, mit Leib und Seele erlebt wurden. Es waren oft erfundene Spiele, die einem allein oder mit Spielgefährten in den Sinn kamen. Sie zogen sich häufig über Tage oder Wochen hin, wurden weiter ausgesponnen, nahmen allmählich phantastische Ausmaße an. Sie gediehen in versteckten Winkeln, hinter Büschen oder auf verwilderten Grundstücken.

Und jetzt mit Schwung!
Und jetzt mit Schwung!

«Lebendige Phantasie unserer Kinder ist für eine «Immunisierung» gegen spätere Suchterkrankungen wesentlich. Eine kraftvolle Phantasie erfordert die Erfahrung aller Sinne, einschließlich der Bewegungssinne, fördert gleichzeitig die Entfaltung der Sinnestätigkeit für eine spannende, lustvolle Welterfahrung.» (E.Schäfer: «Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde»)

Die Straße hat heute ihre Bedeutung als Lebensraum verloren. Vorplätze und Höfe eignen sich häufig nicht zum Spielen. Fernsehen und Computerspiele tun ihr übriges. Hauptaufenthaltsort für Kinder wurde das Kinderzimmer, in der Regel der kleinste Raum in der Wohnung.

Soziologen und Pädagogen sprechen von der «verhäuslichten» Kindheit

Mit der Verlagerung des Spielens nach drinnen nahm die Anzahl der Spielpartner ab. Kinder verabreden sich heute vorwiegend mit nur einem anderen Kind. Schon, wenn drei oder mehr Kinder zusammenspielen wollen, gibt es Streit und Tränen. Das Abstimmen verschiedener Wünsche und das Einnehmen unterschiedlicher Spielrollen wird zum Problem, wenn Kinder nicht mehr lernen, sich im Spiel mit mehreren auseinanderzusetzen. Oft vermeiden Erwachsene lautstarke oder handgreifliche Konflikte der Kinder, indem sie ins Geschehen eingreifen. Der dadurch gewonnene Frieden ist meist von kurzer Dauer.

Beim Aufenthalt in der Wohnung sind Kinder leichter unter Kontrolle zu halten, von Risiken fernzuhalten, vor Gefahren zu schützen, und außerdem ist es warm!

«Eine ängstliche Erziehung – die Vermeidung kleiner Risiken – erhöht die Unfallhäufigkeit. Fallen lernt man durch Fallen!» (T. Kunz).

Kinder haben kaum noch Zeit, mit ihrem Körper zu experimentieren, Bewegungen zu wiederholen, um Selbstsicherheit zu gewinnen. Das für eine gesunde körperlich-seelische Entwicklung notwendige Maß an Freiwüchsigkeit wird zunehmend eingeengt.

Der Erwachsene sollte dem Kind das Gefühl geben, dass es seine eigene Welt kontrollieren kann, dass es in der Lage ist, sich ihm stellende Probleme aus eigener Kraft zu bewältigen. Voraussetzung hierzu ist, das Kind zu beobachten, seine Interessen und Fähigkeiten zu erkennen. Er sollte warten können, anstatt Erwartungen an das Kind zu stellen. Das heißt konkret für Spiel- und Bewegungssituationen:

  • Das Kind nicht stören bei einer Tätigkeit, die es sich selber ausgewählt hat.
  • Die intensive Beschäftigung des Kindes auch dann nicht unterbrechen, wenn man
    selbst eine noch viel bessere Idee hat, oder um zu zeigen, wie man es richtig macht.
  • Hilfe nur dann geben, wenn das Kind danach verlangt, oder auf unüberwindliche Schwierigkeiten gestoßen ist; dabei die begonnene Handlung des Kindes nicht einfach zu Ende führen, sondern unterstützen, dass es das Problem selbständig lösen kann.
  • Sich von dem leiten lassen, was das Kind zeigt und nicht umgekehrt dem Kind zeigen, was es alles beherrschen und können könnte. (R. Zimmer, „Schafft die Stühle ab“)

Zeit für Experimente ist auch beim Kinderturnen oft nicht gegeben, da sich hinter dem Turnenden meist schnell eine ungeduldige Warteschlange gebildet hat.

Gelegentliche Spielplatzbesuche helfen dem Kind kaum zu notwendigen Erfahrungsmöglichkeiten, dort sind Funktionsabläufe größtenteils festgelegt. Außer im Sandkasten kann nichts verändert, gestaltet oder hergestellt werden. Dass sich Kinder in dieser Umgebung nicht sonderlich wohl fühlen, zeigen die Vergleiche von Besucherzahlen zwischen Gerätespielplätzen und sogenannten Abenteuer- oder Bauspielplätzen.

Nach dem Erwerb des aufrechten, selbständigen Gehens gibt es über die weitere Bewegungsentwicklung nur sehr vage Vorstellungen. Die Kriterien – Stehversuche, Kriechen und Krabbeln und schließlich die ersten selbständigen Schritte – die im bestimmten Lebensalter durchlaufen werden müssen, sind den Eltern geläufig.

In der Genauigkeit der Bewegung, dem richtigen Kraftimpuls und in der Steuerung der Bewegungsgeschwindigkeit werden Abweichungen von den Eltern aber kaum registriert, denn es fehlen ihnen Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Kindern, und es existiert gar keine Vorstellung über die Notwendigkeit der kindlichen Bewegungsentwicklung.

Psychomotorische Förderung

Einer Untersuchung von T.Kunz zufolge überschätzen auch ErzieherInnen oftmals die motorischen Fähigkeiten der Kinder in ihren Gruppen. In der „Spielekartei zur Sicherheitserziehung“ (Kunz, Frick. et.a., 1988) wurden neue und attraktive Spielvorschläge zur Förderung der kindlichen Motorik entwickelt, welche sich in die normalen Kindergartenabläufe integrieren lassen.
Diese Kartei besteht aus ca. 140 Bewegungs-, Konzentrations-, Geschicklichkeits- und Rollenspielen und unterscheidet sich von herkömmlichen Spielesammlungen auf zwei Arten:

Zum einen ist auf jeder Spielkarte angegeben, welche motorischen Fähigkeiten gefördert werden, zum anderen wird auf Ausscheidungsspiele völlig verzichtet, da diese den angestrebten Zielen zuwiderlaufen. Das Verlieren/Ausscheiden wurde durch motorische Zusatzaufgaben ersetzt, so dass sich die schwächeren Kinder im Spiel mehr bewegen als die stärkeren.

Eine Behinderung im Ausleben des Bewegungsdranges infolge von Verboten, Ängsten der Eltern und räumlicher Unzulänglichkeiten führt zwangsläufig zu Aggressionen, welche die kindliche Entwicklung stören. Bei anhaltender Unterdrückung dieses Bewegungsbedürfnisses erlischt schließlich die Energie und das Kind erscheint in seiner Umwelt als ungeschickt, träge, unbeweglich und bewegungsvermeidend.

Bewegung und Kommunikation

Kinder, die in der Beherrschung der Körperkontrolle unterhalb der Norm Gleichaltriger liegen, werden Auseinandersetzungen im Spiel eher aus dem Wege gehen oder von der Gruppe selbst an einer Spielbeteiligung gehindert. Sie erleben sich als schwächer, minderwertiger, untergeordneter, langsamer, steifer, plumper und entwickeln Minderwertigkeitsgefühle.

Ihre Bewegungen erscheinen oft unkontrolliert, hastig oder verlangsamt, schwerfällig, torkelig, kraftlos oder übermäßig kraftvoll. Die mögliche Bewegungsunlust eines Kindes wird vielleicht gar nicht als Auffälligkeit erkannt, vor allem dann, wenn das Kind in feinmotorischen, intellektuell orientierten Handlungen glänzt.

Im Vorschulalter vollzieht sich die Kommunikation zwischen Kindern im wesentlichen über Bewegungshandlungen. Kindern mit schlecht entwickelter Körperkontrolle wird somit eine wichtige Möglichkeit der Herstellung von Sozialkontakten genommen. Sind sie erst einmal in die Isolation geraten, suchen viele Kinder einen Ausgleich dafür vor dem Fernseher. Nebenher wird genascht. Übergewichtige Kinder, die dieses Verhalten zeigen, befinden sich in einem Teufelskreis und werden zu Außenseitern.

Körperbewusstsein ist eine Voraussetzung für Gruppenzugehörigkeit. Die Höhe des hier erreichten Entwicklungsstandes definiert in dem Alter vorrangig den Status eines Kindes in der Gruppe. Das Kind muss sich mit seinen Spielgefährten ständig auseinandersetzen, um seine Stellung in der Partnerschaft oder der Gruppe zu sichern. Geschieht dies ohne anhaltende Konflikte und bleibt die Bereitschaft erhalten, an Bewegungshandlungen Gleichaltriger teilzunehmen, so wirken sich Partnerschaft und Gruppenzugehörigkeit positiv auf die psychische Entwicklung aus.

Bewegung als Ausdruck von Empfindungen

Alles, was ein Kind fühlt, was es erfreut, was es belastet, nicht begreifen oder einordnen kann, findet im Spiel seinen Ausdruck und wird somit verarbeitet. Dies kann beim Puppenspielen, Bauen, Zeichnen, Malen, Bewegen, Tanzen, Darstellen, Verwandeln, Theaterspielen, Singen, Musizieren oder einfach in Selbstgesprächen mit imaginären Personen geschehen.

Es ist nicht wichtig, was das Kind in seinen verschiedenen Entwicklungsphasen zu seinen jeweiligen Spielthemen wählt, sondern wie es diese im Spiel auswertet, wie es sich mit Problemen im Spiel auseinandersetzt.

Als Kleinkinder unterscheiden sie sich zunächst durch die Veranlagung. Hinzu kommen Einflüsse aus der Umwelt. In welchem Umfeld wächst ein Kind auf? Welche Vorbilder nimmt es in sich auf? Ist es nur mit Erwachsenen zusammen? Hat es Geschwister? Darf es mit anderen Kindern spielen, die nicht zur Familie gehören? Wird es immer beaufsichtigt oder darf es frei draußen spielen? Nimmt sich Mutter oder Vater Zeit für das Kind, oder wird es unteren mehreren Bezugspersonen hin- und hergeschoben? Verbringt es viel Zeit vor dem Fernseher? Fragen dieser Art spielen eine große Rolle in der Persönlichkeitsbildung und damit im sozialen Verhalten.

Von dem Augenblick an, da ein Kind sich in einer Gruppe mit anderen Kindern, außerhalb seiner Familie, bewegt, verlangt man von ihm ein soziales, angepasstes Verhalten. Es soll teilen können, warten, bis es an der Reihe ist, andere Kinder anerkennen, vor Größeren und Stärkeren keine Angst haben. Es soll seine Meinung zurückhalten, sich anpassen. Kurz, es ist oft überfordert in seinen Möglichkeiten und reagiert mit Aggressivität, mit Trotz oder es kapselt sich ab.

In diesem Zusammenhang mag der Hinweis wichtig sein, dass das Auftreten von Trotz um das dritte Lebensjahr, das sogenannte Trotzalter, von einigen Psychologen nicht als eine naturgegebene Erscheinung angesehen wird, sondern als kindliche Reaktion auf Behinderungen und Verbote der Erwachsenen.

Literaturangaben/ weiterführende Literatur

„Denken, Lernen, Vergessen“, Frederic Vester, dtv.

„Schafft die Stühle ab“, Renate Zimmer, Herder/Spektrum

„Vom Bewegungsleben der Kinder“, Die Grundschulzeitschrift 36/1990

„Kinderzirkus“, gesam. Aufsätze von Prof.Dr.E.J.Kiphard, Concadora-Seminare, Stuttgart

„Entfaltung der Sinne“, H.Kükelhaus, R.z.Lippe, fischer alternativ

„Warum Huckleberry Finn nicht süchtig wurde“, E.Schäfer, Beltz Quadriga

„Zeit für Kinder“, Ekkehard von Braunmühl, Fischer Ratgeber

„Ein Leben für Kinder“, Bruno Bettelheim, dtv

„Die Bedeutung der Erziehung für das Umweltbewußtsein“, IPN-Arbeitsbericht 101, Kiel 1986, Lehmann J. und Langeheine R.

„Mit Kindern Stille in der Natur erleben“, Praxis-Heft Unruhige Kinder, Domino-Verlag München

„Das Schwinden der Sinne“, 30 Minuten Video für Eltern und Lehrer, Landesbildstelle Württemberg

„Weniger Unfälle durch Bewegung“, Torsten Kunz, Schorndorf, Hofmann

„Spiele zur Sicherheitserziehung und Bewegungsfrühförderung, Spielekartei und Spiele zur Bewegungsförderung im Grundschulalter, Spielekartei“, Wehrheim, Verlag gruppenpädagogischer Literatur

„Auf Straßen und Plätzen spielen“, H.Steuer, Hugendubel

„Der Waldkindergarten“ von Ingrid Miklitz, erschienen bei Luchterhand, ISBN 3-472-03943-4

„Kinder unterm Blätterdach“ von R. Michael-Hagedorn und K. Freiesleben, erschienen bei borgmann publishing GmbH, ISBN 3-86145-184-0

„Waldkindergärten“ von S. Köllner und C. Leinert, erschienen bei RIWA-Verlag, ISBN 3-932374-05-3