Auch die Muttertagsüberraschung musste dank unserem engagierten Waldkindergartenteam in diesem Jahr nicht ausfallen.
Die Kinder bekamen vor einigen Tagen wieder eine E-Mail aus dem Waldstübchen. Die Erzieherinnen erklärten den Kindern darin, was die Mamas und Papas doch für ein großer Schatz für die Kinder wären. Sie würden fast alles für ihre Kinder tun, sie trösten, mit ihnen spielen, lesen, kochen, putzen, zusammen lachen und einfach ganz viel Liebe schenken. Deshalb hätten die Kinder nun die Möglichkeit, innerhalb von zwei Wochen einmal Mama und Papa an die Hand zu nehmen und mit ihnen einen Spaziergang zum Sonnenplatz zu machen. Die Erzieherinnen hätten dort drei Stationen errichtet, an denen die Kinder ihre „Schätze“ ein bisschen verwöhnen könnten. Die Kinder erhielten noch die Anweisung, dass sie in einem Körbchen unterwegs ein paar Blüten sammeln sollten, dann konnte es losgehen.
Und so machte sich in dieser Zeit die eine oder andere Waldfamilie auf den Weg zum Sonnenplatz. Durch die lange Zeitspanne, die zur Verfügung stand, verteilte es sich wieder einmal so gut, dass keine Gefahr bestand, dass man in Kontakt kam!
Auch ich und mein Mann wurden von unseren Kindern freudestrahlend und sehr stolz an die Hand genommen und in den schönen Kottweiler Wald entführt.
Am Sonnenplatz angekommen, empfingen uns liebevoll gestaltete Hinweisschilder mit Instruktionen, wie es weitergehen würde.
An der ersten Station durfte das Kind eine Baumscheibe mit aufgezeichnetem Herz darauf nehmen und dieses Herz mit Blütenblättern bekleben. So entstand ein wunderschöner Anhänger, den wir Eltern anschließend geschenkt bekamen.
An der zweiten Station wurde den Kindern erklärt, dass es bedeutet, „ich habe dich ganz arg lieb“, wenn man jemandem Blumen schenkt. Deshalb durften die Kinder in ein kleines Blumentöpfchen Erde und einen Sonnenblumenkern geben und wurden beauftragt, dieses Blumentöpfchen daheim immer gut zu gießen und die Sonnenblume, wenn sie größer geworden ist, in den Garten oder in einen größeren Blumentopf umzupflanzen.
An der dritten Station erwartete uns dann der gemütliche Teil des Ausflugs. Eine Masssage! Je nachdem, in welcher Familienkonstellation man gekommen war, lief diese Massage unterschiedlich ab. Wenn nur ein Elternteil und kein Geschwisterkind, das lesen kann, da war, durfte es sich Mama oder Papa auf einem Baumstumpf gemütlich machen und die Geschichte laut vorlesen, während das Kind die Massagebewegungen entsprechend der Geschichte ausführte.
In unserem Fall, also wenn beide Elternteile oder große Geschwister dabei waren, wurde es sogar noch gemütlicher. Da durften sich Mama oder Papa mit geschlossenen Augen auf einen Baumstumpf setzen, ein anderer las die Geschichte laut vor und das Kind durfte massieren. Hmmm, war das herrlich! Man durfte einer wunderschönen Geschichte lauschen, rings herum waren nur die typischen Waldgeräusche wie das Rascheln der Blätter und das Zwitschern der Vögel zu hören und man wurde dabei von seinem stolzen Zwergen- oder Wichtelkind mit einer liebevollen Massage verwöhnt. Da lief das Elternherz vor Liebe über und man war wieder aufgetankt und bereit für all die Herausforderungen, die der Alltag für uns Eltern bereithält.
Danke liebes Waldteam, für eure Fantasie, euer Einfühlungsvermögen und eure unerschöpfliche Energie, mit der ihr all das möglich macht! Ihr gebt uns das Gefühl, dass ihr uns allen ganz nah seid, auch wenn man sich zurzeit nicht sehen kann! Dafür danken wir euch von ganzem Herzen! Es hat den Kindern sehr viel bedeutet, diese Hilfestellung von euch zu bekommen und dadurch die Möglichkeit zu erhalten, uns Eltern eine so große Freude zu bereiten. Wir sind, Eltern wie Kinder, singend und lachend aus dem Wald zurückgekehrt, das sagt doch alles!
Wussten Sie schon
„Berührung ist eine elementare Voraussetzung dafür, dass der Mensch überhaupt wächst“, betont Martin Grunwald, Professor für Wahrnehmungspsychologie an der Universität Halle. Körperliche Entspannung, Regulation von Emotionen, Stärkung der Immunabwehr – all das sind Folgen der gegenseitigen Berührung.