Einige Tage, nachdem die Zwerge und Wichtel Tomte Tummetott im Phönixtheater besucht haben, lag ein Brief im Morgenkreis. Der Wichtel hatte den Kindern geschrieben, dass er im Moment zu Besuch bei einem Waldwichtel im Kottweiler Wald sei. Er freue sich sehr, nun auch einmal bei den Waldkindern sein zu können. Er habe ihnen auch etwas mitgebracht, nämlich eine großartige Idee für ein Bewegungsspiel.
Immer ein Kind durfte Tomte spielen und stand mit einer roten Mütze auf der einen Seite des Spielfeldes, der Rest der Gruppe stand auf der Anderen. Nun riefen alle Kinder: „Tomte Tummetott nun sag schon bald, wie kommen wir zu dir in den Wald?“ Und Tomte antwortete daraufhin, dass sie zum Beispiel im Seitgalopp, rückwärts oder Pferdchengalopp kommen sollen.

Auf dem Weg durch den Wald fand eine spannende Spurensuche statt. Ganz viele Tierspuren waren im Schnee zu sehen und hin und wieder auch die kleinen Fußspuren von Tomte. Am Sonnenplatz angekommen, bestaunten die Kinder die Baumfällarbeiten der Waldarbeiter. Der vertraute Wald sah ganz anders aus und es ergaben sich wieder ganz neue Spielsituationen. So konnte man von Baumstümpfen springen, über Stämme balancieren und klettern.

Natürlich wurde in diesen Tagen auch viel Schlitten gefahren, Schneeengel gemacht und jeder genoss das Spielen im Schnee auf seine Weise. Das freie Spielen mit offenen Materialien und Rollen bietet eine fast unbeschränkte Vielfalt an Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten. Der Wald bietet hierzu die besten Voraussetzungen, so kann ein Baumstumpf entweder ein Herd, ein Felsen, ein Thron… eben alles sein. Durch den zwar strukturierten aber zeitlich großzügig bemessenen Tagesablauf haben die Waldkinder sehr viel Zeit ins Freispiel zu finden. Sie können allein oder in Gruppen, mit oder ohne Unterstützung der Erzieherinnen kreativ werden. Jeder kann seinem Gefühl folgen und so spielen die Einen wilde Fantasiegeschichten und toben umher während Andere in aller Ruhe in Rollenspielen Alltagssituationen nachspielen und so verarbeiten. Die weitläufigen Waldplätze, die den Kindern vertraut sind, sich jedoch auch immer wieder durch die Jahreszeiten oder andere Einwirkungen verändern, bieten den Kindern alle Freiheit, sich auszuleben. Diese Möglichkeit, in Ruhe spielen zu dürfen, ist ein großes Geschenk und wird den Kindern im Leben sicherlich noch oft zu Gute kommen.

Wussten Sie schon
Durch Medien aber auch durch unseren schnelllebigen, durchgetakteten Alltag bleibt Kindern immer weniger Zeit, um frei zu spielen. Denn dafür braucht es Zeit und Muße. Doch Menschen, die als Kind genug Raum, Zeit und Anregungen für freies, vielfältiges Spiel hatten, bringen bessere Voraussetzungen mit, um mit anspruchsvollen Situationen umgehen zu können. Es wird ihnen leichter fallen, innovativ zu sein und eigene Interessen zu entwickeln.