Berichte

Alles, bloß keine Langeweile im Wald…

Das Kindergartenjahr neigt sich dem Ende zu, trotzdem oder gerade deshalb gibt es in diesen Tagen eine besondere Aktion nach der anderen im Wald. Nicht nur für die Zwerge und Wichtel, sondern auch für ihre Eltern. Diese durften nämlich an zwei Tagen Sitzkissen für ihre Kinder filzen. Die Erzieherinnen hatten auf dem Stückle alles wunderbar vorbereitet und so entstanden an diesen Tagen wunderschöne Unikate, mit Liebe und Herzblut gemacht. Da gab es Schnecken, Blumen, Schmetterlinge, Einhörner, Traktoren…- nicht wenige davon waren direkt „Auftragswerke“ der Kinder. So schön, kreativ und phantasievoll kann der Weg ins „plastikfrei“ aussehen.

Das herrliche und beständige Sommerwetter ermöglichte auch wieder einen Tag am Bach. Ausgerüstet mit Eimern, Keschern und Sieben ging es auf zur neuen Stelle am Bächle bei Ödernhardt. Dank der herrlichen Kühle des Wäldchens und mit den Füßen im Bach ließ es sich auch bei den heißen Temperaturen gut aushalten.

Doch das größte Highlight der Woche war zweifellos die Fuchsübernachtung. Traditionell dürfen nämlich die Vorschüler zum Ende ihrer Kindergartenzeit eine Nacht im Wald verbringen, natürlich nicht alleine, sondern begleitet von ihren Erzieherinnen. Wie schon im letzten Jahr wurde auf dem Stückle gezeltet, immer zwei oder drei Kinder in einem kleinen Zelt.

Das wird gemütlich!

Aufgeregt und so mancher auch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch (immerhin war es für einige Kinder ihre erste Nacht im Zelt, für manche auch die erste Übernachtung außerhalb ihres Zuhause), ausgestattet mit Schlafsäcken, Taschenlampen und Isomatten trafen die Kinder auf dem Stückle ein. Beim Zeltaufbau wurde kräftig mitgeholfen und dann durften die Eltern auch schon gehen.

„Campingplatz Kottweil“

 Zuerst wurden die mitgebrachten Süßigkeiten zusammengetragen und bestaunt, diese waren diesmal ausdrücklich erlaubt und wurden in einen großen Korb gelegt. Nach einem gemütlichen Abendessen mit Nudeln und Tomatensauce sowie Gemüsespießen zogen alle frisch gestärkt los Richtung Wald. Begleitet von zwei kleinen Filzpüppchen (natürlich Füchse) trafen die Kinder mehrere Tiere im Wald, die kleine Aufgaben für die Kinder bereit hielten. Der Dachs schickte sie durch eine dunkle Röhre, die unter dem Weg hindurchführte- da war echt Mut gefragt, den alle Kinder tapfer bewiesen. Der Hase führte die Kinder in eine Schlucht, die es mit „Hasensprüngen“ zu überwinden galt. Wer wollte, konnte auch auf einer Slackline drüberbalancieren. Auch das meisterten alle mit Bravour. Zu guter Letzt hatte ein Reh die Aufgabe, dass die Kinder wie die Sterne am Himmelszelt auch Sterne unten im Wald funkeln lassen sollten. Nun war Teamwork gefragt, und in kürzester Zeit wurden wunderschöne Sterne aus Stöcken gelegt, mit Gras ausgekleidet und sogar mit einem Schweif versehen. Danach ging es weiter durch den Wald zur Hutzelhütte. Aufmerksam lauschten alle den Geräuschen des Waldes, den die untergehende Sonne herrlich in ein goldenes Licht tauchte. In der Hutzelhütte wartete dann tatsächlich ein „Süßie-Paradies“ auf die Kinder, ein Korb voll der mitgebrachten Süßigkeiten wurde nun geteilt. Dann lauschten alle einer Geschichte, in der ein kleines Füchslein sich ohne seine Eltern allein in den Wald begibt und dann den Weg zurück nur Dank vieler freundlicher Glühwürmchen findet. Als danach alle aus der Hutzelhütte traten, war es doch tatsächlich stockdunkel geworden und Zeit für die letzte Mutprobe. Begleitet von kleinen Laternen, die den Weg beleuchteten wie die Glühwürmchen in der Geschichte durften die Kinder einzeln ein Stück des Weges durch den Wald laufen. Mutig meisterten alle auch diese Aufgabe. Als alle wieder am Stückle ankamen, war es doch tatsächlich schon kurz vor Mitternacht! Ruckzuck machten sich alle bettfertig, auch das Zähneputzen wurde nicht vergessen und nach einigem Gekicher und Geplapper schliefen alle gemütlich eingekuschelt tief und fest. Nach einem leckeren gemeinsamen Frühstück am nächsten Morgen waren schon die Eltern wieder da und so manch einer fragte ganz erstaunt „Was, schon vorbei? Wir wollen nochmal hier übernachten!“. Ja, es war wirklich ein tolles Erlebnis, alle Kinder sind in dieser Nacht gefühlt „um einen Meter gewachsen“. Der nächtliche Wald war einfach faszinierend für alle, die Gruppendynamik und das Gemeinschaftsgefühl haben getragen und die bestandenen Mutproben die Kinder richtig ermutigt. Unsere Füchse sind nun wirklich bereit für das Abenteuer Schule. Und im Wald dürfen neue Kinder starten- zwei Jungs schnupperten in dieser Woche für einen Tag und freuen sich schon sehr auf den Herbst, wenn es für sie losgeht im Kindergarten.

Hier wird der kleine Bruder fröhlich willkommen geheißen.

Wussten Sie schon?

Glühwürmchen sind keine Würmchen, sondern Käfer. Weltweit gibt es über 2000 Arten von Leuchtkäfern, die sich untereinander mit unterschiedlichen Blink- und Leuchtmustern verständigen. Das Leuchten dient der Partnersuche und entsteht im etwa 10 mm langen Hinterteil der Käfer, wenn die Säure Luziferin durch einen Reiz mit dem Enzym Luziferase und Sauerstoff in Kontakt kommt. Dieses Leuchten ist zwar nicht sehr hell, aber ziemlich effektiv. Phänomenal, 95 % der Energie werden in Licht umgewandelt- ganz anders als bei einer Glühlampe, wo die meiste Energie in Wärme verwandelt wird.