Berichte

Glücksmomente in Zeiten der Beschränkungen

Leider ist der Waldkindergarten bis auf eine Notbetreuungsgruppe nach wie vor geschlossen aber dank unseres fantastischen Waldteams sind auch die anderen Kinder, die zu Hause betreut werden, immer noch in Kontakt mit ihrem Wald. Auch in der vergangenen Woche lockten die Erzieherinnen die Waldkindi-Familien wieder auf einen Aktionsweg in den Kottweiler Wald.

Diese Aktionen bedeuten den Kindern so viel mehr als man auf den ersten Blick glaubt. Natürlich ist jede Abwechslung und die Bewegung im Wald immer eine Bereicherung des Alltags, aber das Gefühl „ich bin hier Kindi-Kind und das alles haben meine Erzieherinnen für mich gemacht“ kommt schon bei den kleinsten Mäuschen an.
Voller Stolz wurden die Eltern und Geschwister von den Zwergen- und Wichtelkindern zu den einzelnen Plätzen geführt, mit ganz konzentriertem Gesichtsausdruck erklärten die Kinder ihren Lieben wo es lang geht und was man zu beachten hat. Natürlich waren auch diese Woche die Zeitfenster so groß, dass man sich nicht begegnete und wenn doch wurde auf ausreichend Abstand geachtet.

Voller Elan ging es los zur dicken Berta. Hier war die erste Station und es wurde gleich richtig kreativ. Die dicke Berta sollte Freunde bekommen, die Familien wurden aufgefordert, die umliegenden Bäume mit Gesichtern aus Schnee oder Lehm zu verzieren.
Weiter ging es über einen Pfad zum Wurzelplatz. Hier wartete eine Schatzkiste auf die Waldkinder. Jedes Kindergartenkind durfte sich eine Papierrolle mit nach Hause nehmen. Und diese Rollen waren hübsch verziert mit Feuersteinen, Schneckenhäuschen, Eicheln… Einfach wunderschön. In diesen kleinen Gesten liegt der Zauber unseres Kindergartens, das was ihn so besonders macht. Stolz wie Bolle wurde das Bastelgeschenk für zu Hause in Empfang genommen. Darin versteckt war das Ausmalbild eines prächtigen Baumes und auf einem weiteren Blatt die Ausmalbilder einiger Waldbewohner. Diese durften die Kinder zu Hause ausschneiden, an die richtige Stelle am Baum kleben und das Bild dann anmalen. So hatten die Kindergartenkinder auch Homeschooling!

Stolzes Waldkind
Stolzes Waldkind

Anschließend führte der Aktionsweg zum Sonnenplatz. Hier sollte jeder ein paar lange Äste sammeln und an ein Holziglu anbauen. Wie bei vielen Dingen im Leben war der Gedanke dieser Aktion, dass man viel erreichen kann, wenn man zusammenarbeitet. So wurden im Laufe der Woche das Dach immer dichter und die Wände immer stärker, so dass ein toller Unterschlupf entstanden ist.

Vom Sonnenplatz war der nächste Stopp ganz nah. In der Hutzelhütte war Gelegenheit, Rast zu machen. In der Mitte der Hütte standen Kerzen und Streichhölzer bereit und ein Naturmemory wartete darauf, gespielt zu werden. Immer zwei leere Fruchtbecher von Eicheln waren innen gleich gestaltet. Zum einen hatten sie dieselbe farbige Lackierung, zum anderen war dasselbe Naturmaterial darin. So zum Beispiel war es gelb ausgemalt und hatte eine Tannennadel eingeklebt oder weiß mit einer Gänseblümchenblüte. Dieses hübsche Spiel war für alle Kinder der Renner, es wurde bei Kerzenschein immer wieder gespielt.

Rast in der Hutzelhütte
Rast in der Hutzelhütte

Der nächste Teilabschnitt war ganzschön anspruchsvoll, über eine Rückegasse der Waldarbeiter führte der Weg zum Waldschlösschen. Hier war Trittsicherheit gefragt, vor allem von den Eltern. Unsere Waldkinder haben eine solch gute Körperbeherrschung, sie rennen über Stock und Stein wie junge Rehe.
Am Schlösschen gab es dann eine Aufgabe für den Tastsinn. In Fühlkästen durften verschiedene Dinge ertastet und so blind erraten werden. Gemeinsam mit den Geschwistern konnte auch diese Aufgabe gelöst werden.

Was könnte da wohl drin sein
Was könnte da wohl drin sein

Glücklich und zufrieden ging es zurück zum Spielplatz.

Liebes Waldteam, von ganzem Herzen Danke für diese liebevollen Aktionen, die ihr euch immer einfallen lasst! So bleibt man ein wenig im Kontakt und die Kinder fühlen sich trotz Lockdown zu ihrem Kindergarten zugehörig. Das ist ein großes Geschenk!

Ein mindestens so großes Dankeschön möchten wir aber auch an Herrn Reichert und an die Bürgerstiftung Winnenden richten!
Durch das Projekt „Streuobst sammeln für die soziale Jugendarbeit“ konnten sich unsere Kindergartenkinder den stolzen Betrag von 160 Euro bei der Bürgerstiftung Winnenden verdienen. Und weil Herr Reichert so gerührt von unseren Wichteln und Zwergen und unserem steten Einsatz für die Natur und den Wald war, legte er aus eigener Tasche noch 50 Euro obendrauf.
Herr Reichert, Sie haben das Herz am rechten Fleck, herzlichen Dank für diesen persönlichen Beitrag zu unserem Herzensprojekt! Wir freuen uns auf viele weitere Sammelaktionen mit Ihnen!!!

Wussten Sie schon
Eicheln gegen Holzwurm sind ein beliebtes Hausmittel, um einzelne Möbelstücke von den Maden zu entseuchen. Zu diesem Zweck werden rundherum zahlreiche Eicheln verteilt. Regelmäßiges Klopfen, Rappeln und Schütteln macht den Schädlingen im Holz das Leben zur Hölle. Auf der Suche nach einem Exil ziehen die Holzwürmer in die Eicheln um und können entsorgt werden.