Diese Waldwoche startete mit einer sonderbaren und spannenden Überraschung für unsere Waldkinder. In ihrem Morgenkreis waren kleine Spuren zu sehen. Da musste jemand durchgelaufen sein. Jemand ganz Kleines. Nur wer? Für Menschenspuren waren die Abdrücke viel zu klein, nach Tierspuren sahen sie aber auch nicht aus. Die Kinder überlegten hin und her, hatten aber keine Idee von wem die kleinen rätselhaften Spuren wohl stammen könnten.
Am nächsten Tag fanden die Kinder dann in ihrem Morgenkreis einen kleinen Briefkasten, in dem ein Brief für sie lag. Ganz gespannt lauschten alle den vorgelesenen Worten. Darin fragte jemand die Kinder, ob sie hier richtig wären im Waldkindergarten und ob sie die Waldkinder wären, die sich so toll um die Tiere und die Natur kümmern. Wer den Brief geschrieben hatte blieb aber weiter ein Rätsel. Wie spannend!! Natürlich antworteten die Kinder mit ihren Erzieherinnen ganz eifrig in einem Antwortschreiben. So gingen einige Briefe heimlich hin und her. Endlich wagten die beiden kleinen Briefeschreiber auch sich vorzustellen: Zwergin Paula und Wichtel Pelle. Was für eine Überraschung!! Wo kamen die beiden denn her? Wo waren sie jetzt? Wie sahen sie aus? Die Waldkinder waren ganz gespannt, hielten immerzu Ausschau und suchten nach weiteren Spuren. Sie brachten sogar Ferngläser in den Kindergarten mit. Das eine oder andere Mal konnten sie hinter den Bäumen im Wald auch ein rotes Mützchen entdecken. Scheu wie Paula und Pelle jedoch waren bekamen die Kinder sie – noch – nicht ganz zu Gesicht. Aber bestimmt haben Paula und Pelle unseren Waldkindern die ganze Zeit heimlich beim Spielen im Wald zugesehen und sie beobachtet und so nach und nach Vertrauen gefasst. Ansonsten hätten sie ihnen ja wohl auch kaum verraten, wo sie ihr neues Zuhause eingerichtet hatten.
Unweit der „Dicken Berta“ fanden die Kinder dann auch das Heim der beiden. Ein kleines Holztürchen war vor einen Baumstamm gebaut mit einem Weg aus Astscheibchen davor, einem Gärtchen aus Moos und zwei Steine zum Sitzen. Nur die Zwergin und der Wichtel waren nirgends zu sehen und die Türe war zu. Am Freitag dann endlich zeigten sich Paula und Pelle den Kindern vorsichtig von weitem. Ob das vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen unseren Waldkindern und dem kleinen Zwergenmädchen und Wichteljungen ist?
Die Waldkinder genossen auch in der zweiten Woche nach der langen Pause die Kindergartenzeit sehr. Neben den Geschichten um Paula und Pelle spielten, tobten und matschten sie miteinander im freien Spiel glücklich durch den Wald. Vor allem das Modellieren mit dem lehmigen Matsch, den sie im Wald finden können, bereitete den Kindern in dieser Woche große Freude.
Nicht nur für Paula und Pelle begann in dieser Woche ein neuer Alltag im Kottweiler Wald. Auch ein neues Waldkind wurde herzlich begrüßt. Bei der Wichtelgruppe sind nun alle neuen kleinen Mäuschen in diesem Kindergartenjahr im Wald gestartet und die Gruppe ist komplett. Herzlich Willkommen und eine wunderschöne Zeit in unserem Wald, lieber Johannes!
Wussten Sie schon?
In einer Handvoll Waldboden leben mehr Organismen als es Menschen auf der Erde gibt. Dazu zählen Tiere, Pilze, Bakterien und Algen.