Unsere Zwerge und Wichtel sehnen den Frühling herbei- und unsere Erzieherinnen denken sich immer wieder neue schöne Spiele aus, um die „Wartezeit“ in Vorfreude zu verkürzen. So gab es in dieser Woche ein Blumenspiel (in Anlehnung an das Spiel „Obstsalat“ oder „Reise nach Jerusalem“, was sicher alle Erwachsenen aus ihrer Kindheit kennen). Auf Baumscheiben waren Frühlingsblumen aufgemalt und jedes Kind durfte sich eine aussuchen und umhängen. Da gab es Schneeglöckchen, Gänseblümchen, Tulpen, Osterglocken und Primeln.
Nun wurden Ansagen gemacht wie „Alle Tulpen tauschen die Plätze!“ oder „Alle Osterglocken tauschen mit den Primeln!“. Da galt es, gut aufzupassen und sich zu merken „Welche Blume bin ich denn gerade?“. Außerdem musste man natürlich schnell sein, um einen freien Platz zu ergattern. Denn wie bei „Obstsalat“ gab es auch hier einen Platz im Kreis weniger als Kinder da waren. Zum Trost durfte das „übrig gebliebene“ Kind dann die nächste Ansage machen und sich das Kommando ausdenken. Am meisten Spaß und Chaos brachte natürlich die Ansage „Blumenstrauß“- da durften dann alle Kinder einen neuen Platz suchen und es gab ein munteres Durcheinander. Bei einem anderen Spiel wurde ein Spielfeld abgesteckt, das war dann das Blumenbeet. Wieder durfte jedes Kind eine Blume sein und dann gab es Ansagen wie „Alle Tulpen stehen auf einem Bein!“ oder „Alle Schneeglöckchen fassen sich an die Nase!“. Auch hier war wieder gutes Reaktionsvermögen gefragt „Wer bin ich und was muss ich jetzt tun?“. Zudem war das Blumenbeet recht klein und es galt sorgfältig aufzupassen, dass man den Nachbarn nicht umrempelt. Einfach toll, wie mit Spaß bei solchen Spielen Kopf und Körper gleichermaßen trainiert werden- Aufmerksamkeit, Körperwahrnehmung, Gleichgewichtssinn…
In unserer Zwergengruppe sind die Jungs gerade in der Überzahl und so steht im Freispiel täglich das Kräftemessen beim Kämpfen und Jagen auf dem Programm. Passend dazu liest Erzieherin Hanan beim Vespern jeden Tag ein Kapitel aus Otfried Preußlers Buch „Der Räuber Hotzenplotz“ vor. Am liebsten würden die Kinder das ganze Buch auf einmal hören, so spannend ist das. Und es ist gar nicht so leicht und auch ein wichtiger Lernprozess für die Kinder, die Spannung auszuhalten und erst am nächsten Tag zu erfahren, wie es weitergeht. Nebenbei sind das natürlich tolle Anregungen für unsere „Räuberjungs“ und ihre Fantasie wird weiter angeregt „Was erlebt so ein Räuber?“ und „Lohnt es sich tatsächlich immer, ein Räuber zu sein?“. Eine solch wilde Truppe hat echt einen großen Bewegungsdrang. Und so gab es manches Mal auf dem Weg in den Wald oder heraus eine Aufgabe von Treffpunkt zu Treffpunkt (die Kinder dürfen jedes in seinem eigenen Tempo die Wege zurücklegen, an fest verabredeten Treffpunkten warten dann die schnelleren auf die langsameren Kinder, das trainiert Rücksicht aufeinander und niemand muss hetzen). „Alle treffen sich am 5. Baum!“ oder „Lauft Slalom durch die Baumreihe!“. Als ein Kind anfing, sich auf dem Boden den Berg herab zu rollen, wurde das gleich begeistert aufgegriffen und alle Kinder kullerten fröhlich bis zum nächsten Treffpunkt.
Wie schön, dass es in dieser Woche endlich mal wieder geregnet hat! Plötzlich waren auch wieder eine Menge Tiere zu entdecken. Viele kleine Schnecken krochen überall herum. Und einige mutige Kinder nahmen sie sogar auf die Hand, um sie ganz genau zu beobachten.
Wussten Sie schon?
Jeder kennt sie und kaum einer mag sie, die dicken orangefarbenen Nacktschnecken, die im Garten ganze Salatbeete vernichten oder die schönsten Blumenblüten abknabbern. Dabei spielen Schnecken allgemein eine wichtige Rolle im Ökosystem: offenbar erhöhen sie die Artenvielfalt ihrer Umgebung. Das haben Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Halle und Leipzig herausgefunden. Indem die Schnecken (gemeinsam natürlich mit Käfern und anderen Insekten) den größeren Pflanzen durch das Anknabbern von Wurzeln, Trieben und Blättern Stress bereiten, werden diese offenbar so stark geschwächt, dass auch andere Pflanzen größere Wachstumschancen haben. So sind also in der freien Natur die beim Gärtner als Schädlinge bekannten Tiere die Freunde von schwachen Gräsern und Kräutern. Wer verständlicherweise seinen Salat im Garten schützen möchte, kann das natürlich tun- zum Beispiel ganz ohne Gift mit einem Schneckenzaun oder ausgestreuten Sägespänen am Beetrand. Da kriechen die Schnecken dann auch nicht so gern drüber und suchen sich (vielleicht;-)) woanders ihre Mahlzeit.