Berichte

Waschtag

An drei Tagen der vergangenen, schwül-heißen Woche war im Waldkindergarten Waschtag angesagt. Ganz wie im Mittelalter sollten die Kinder in gemischten Kleingruppen kennenlernen, wie man seine Wäsche ohne Waschmaschine sauber bekommt. Dazu kam im Morgenkreis erstmal eine echte Waschfrau vorbei, gekleidet mit Kopftuch und Schürze, und erzählte, wie sie das immer so macht: von der schweren Arbeit, die viele viele Wäsche wieder sauber zu bekommen und dass es oft einen ganzen Tag dauert und sie danach sehr müde ist. Früher konnte man nämlich nicht jeden Tag seine Kleidung einfach in den Schmutzwäschekorb werfen, man musste sie länger tragen und dazwischen auch mal lüften.

Bevor es dann für die Kinder losging mit Waschen, machten sie zunächst Riesenseifenblasen. Ein Konstrukt aus Stöcken und Baumwollbändern wurde in ein Seifengemisch getaucht und dann durch den Wind gezogen.

Um Wäsche von Hand zu waschen, hatte jedes Kind zwei schmutzige Kleidungsstücke mitgebracht, die nun im Waschzuber nass gemacht wurden. Besonders dreckige Stellen rieben sie mit Seife ein, dann rubbelten sie die Kleidung über ein Waschbrett, bis sie sauber war. Das war anstrengend, machte aber auch riesig Spaß und hörte sich auch an wie Musik. Die schwerste Arbeit sollte jedoch erst noch kommen: das Auswringen der Wäsche in einer Presse. Hier merkten die Kinder, dass es wirklich nicht einfach ist, das Wasser wieder aus der Kleidung heraus zu bekommen. Als das endlich geschafft war, hängten sie die Sachen mit Klammern an eine Leine in die Sonne. Alle „Mäuschen“ durften auch noch zwei aus Weiden- und Haselnussstrauchzweigen geschnitzte Klämmerchen mit nach Hause nehmen.

Beim Wäsche waschen sind die Kinder ganz schön ins Schwitzen gekommen und die schwüle Hitze tat ihr Übriges. Da kam eine Abkühlung gerade recht. Auf dem kleinen Hügel am Stückle legten die Erzieherinnen eine große Plane aus und gossen immer etwas Seifenwasser und klares Wasser darauf. In Badekleidung konnten die Kinder diese tolle Wasserrutsche hinunterrutschen, zuerst auf dem Po, dann fanden sie aber bald heraus, dass es bäuchlings noch sehr viel schneller geht, was dann auch alle ausprobierten. Das Rutschen und ein Eimer mit klarem Wasser brachten an diesen heißen Tagen wirklich eine tolle Erfrischung!

Wussten Sie schon?

Hitze und Trockenheit setzen auch den Bäumen zu. Um sich vor Austrocknung zu schützen, schließen sie die Spaltöffnungen ihrer Blätter. Dadurch können sie allerdings auch weniger Kohlenstoffdioxid aufnehmen, was durch Photosyntese quasi die „Ernährung“ der Bäume ist. Trockenheit schadet den Bäumen also gleich doppelt, durch den Mangel an Wasser und an Nahrung.