„Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da, er bringt uns Wind hei hussassa!“ – mit diesem Lied wurde das Interesse der Waldkinder für den Herbstwind und den damit verbundenen Tanz der herrlich gefärbten Blätter geweckt. Im Morgenkreis erzählten die Erzieherinnen den lauschenden Kindern, dass die Blätter abends, bevor der richtige Herbstwind kommt, einen Blättertanz aufführen. Es treffen sich die ranken und schlanken Weidenblätter, die etwas dickeren Buchenblätter und die spitzen Blätter des Ahorns. Vollgetankt von der Kraft der Sonne des Tages führen die Blätter mit dem Wind ihren Tanz auf den Wiesen auf. Abends sind sie dann müde und bleiben liegen.
Der wunderschöne Herbstwald
Ganz besonders fasziniert sind die Kinder von der Geschichte der so genannten „Wunschblätter“. Dies sind Blätter, die man im Flug fangen muss, noch bevor sie die Erde berühren. Da wird natürlich gerannt und jedes Kind versucht ein Wunschblatt zu erhaschen. Wenn dies geschafft ist, dann darf man sich etwas wünschen.
Eine Übung, bei der die Kinder dagegen Geduld und Ruhe beweisen können, ist dagegen das Blätterlauschen. Ganz leise liegen die Waldkinder im Laub und warten, bis sie das erste Blatt von den Bäumen segeln sehen. An windstillen Tagen kann das manchmal fünf Minuten dauern, doch die Spannung ist groß – wer entdeckt das Blatt zuerst?
Blätterlauschen
Gegen Ende der Woche durften die ersten Kinder anfangen, sich eigene Waldseile herzustellen, denn diese sind beliebte Spielzeuge im Wald und viele Kinder bringen sich bislang Schnüre oder Kletterseile von zuhause mit. Nun soll jedes Waldkind für den Rucksack eine eigene Waldleine bekommen. Und so können sich die Waldkinder je nach ihren Fähigkeiten eine Waldleine fertigen – entweder als Kordel gedreht, oder geflochten. Eine schöne motorische Übung für kleine Hände.
Kordeldrehen
Wussten Sie schon?
Gleich neben dem Infoschild des Waldkindergartens steht ein ganz besonderer Baum, eine Zitter-Pappel. Diese wird auch Espe genannt und hat fast kreisrunde, buchtig gezahnte Blätter. Der Spruch „Zittern wie Espenlaub“ hat seinen Ursprung daher, denn die Blätter der Zitterpappel sind besonders beweglich. Das liegt an dem langen, abgeplatteten Blattstiel. So reicht ein leichter Windhauch, um das Blatt zittern und rascheln zu lassen.