Ein- bis zweimal jährlich findet in unserem Waldkindergarten ein Arbeitseinsatz statt. Hierzu treffen sich alle Familien, die Zeit und Lust haben, Samstag morgens um 9 Uhr am Stückle des Waldkindergartens. Unser „Arbeitsminister“ Marko Münster plant im Vorfeld bereits mit den Erzieherinnen, was es zu tun gibt und trifft die Vorbereitungen. Beispielsweise regelt er in enger Zusammenarbeit mit unserem Revierförster Harald Graß, wo Reißig für die Waldsofas oder andere Materialien geholt werden dürfen. Herr Graß war Übrigens ebenfalls mit seinen Kindern im Waldkindergarten und sogar Marko Münsters Vorstandsvorgänger. Es ist einfach toll, wenn die Zusammenarbeit so reibungslos klappt.
In diesem Herbst gab es etwas Wichtiges zu tun. Bald steht die Adventszeit vor der Tür, in welcher unsere Kinder täglich ihre Weihnachtsplätze aufsuchen. Sie verbringen in diesen Wochen die Vormittage dort und erleben wundervolle Dinge, von denen wir in den kommenden Wochen ausführlich berichten werden.
Dieses Jahr wurden an den traditionellen Weihnachtsplätzen Bäume gefällt, daher steht dieser Bereich für den Winter nicht zur Verfügung. Also haben sich die Erzieherinnen kurzerhand entschlossen, die Weihnachtsplätze für die Wichtel und Zwerge an anderer Stelle einzurichten. So wurden von den Eltern und Kindern Pfade und Flächen für die Plätze hergerichtet und dort auch zwei neue Waldsofas gebaut. Zum Glück stand uns Eltern geeignetes Gerät zur Verfügung, das uns das notwendige Tannenreisig aus dem Wald anlieferten.
Es gab auch noch einige Reparaturen zu erledigen. Von unserem Spitzen-Zimmermann-Team wurde die Eingangspforte am Stückle repariert und das Dach von der Hütte bei der „Dicken Berta“ in Stand gesetzt. Da unsere Murmelbahn über die Jahre ihre Füße verloren hatte, wurde sie neu aufgestellt. Das war gar nicht so einfach, aber wir haben’s hinbekommen. Auch am Kompost hatte der Zahn der Zeit genagt. Wie gut, dass manche unserer Eltern astreine „Zahnärzte“ sind.
Wie immer vor dem Winter wurden die Sonnensegel abgebaut und verstaut, alle Tische und Bänke eingelassen, die Hecken gestutzt und das Weidentipi eingeflochten. Die Holzvorräte der Sturmhöhle wurden aufgefüllt, so dass der Winter jetzt kommen kann. Und hoffentlich mit viel, viel Schnee… Vielen Dank an alle fleißigen Helfer!
Passend zu unserem Arbeitseinsatz organisierte die Albertville-Realschule nur wenige Tage später den Aktionstag „Ein Tag für Namibia“. An diesem Tag wurden alle Schülerinnen und Schüler der Albertville-Realschule aufgerufen, einen Tag lang ihre Schulbücher gegen Pinsel, Gartenschere oder Bürostuhl einzutauschen, um sich für Gleichaltrige in Afrika einzusetzen. In unseren Waldkindergarten kamen sechs Schülerinnen und Schüler und unterstützten unsere Erzieherinnen bei ihrer Arbeit mit den Kindern und packten beim Aufpolstern der Waldsofas kräftig mit an. Ihren Lohn von diesem Arbeitstag spendeten sie einer Suppenküche in Hoachanas, Namibia. So profitierten neben dem Schulprojekt auch unsere Kinder von dieser tollen Aktion!
Wussten Sie schon
Mehr als die Hälfte der namibischen Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, ein großer Teil lebt in extremer Armut. Besonders die Kinder leiden sehr unter dieser wirtschaftlichen Situation. Der Mangel an finanziellen Ressourcen hat ernsthafte Konsequenzen für ihr Überleben. Täglich sind sie mit schwerwiegenden Problemen wie Hunger und Krankheit konfrontiert und viele sind gezwungen, unter sehr schwierigen Bedingungen zu arbeiten.
Wir finden es toll, dass solche Aktionen wie „Ein Tag für Namibia“ den Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit geben, etwas Sinnvolles zu tun und damit Menschen in ärmeren Teilen der Welt zu unterstützen.