Wenn der Sommer kommt zieht es unsere Waldkinder traditionell an den Bach. Einerseits, um für eine Abkühlung zu sorgen, aber andererseits auch, um unsere vielfältige Natur nochmals anders kennen zu lernen. Da das Wetter dieses Jahr jedoch sehr wechselhaft und die traditionelle Bachstelle mit zu viel Totholz in den Bäumen darüber dieses Jahr nicht bespielbar ist, entschied sich das Team, statt einer Bachwoche spontane Bachtage auszurufen. Gleich in der ersten Woche nach den Ferien fand wetterbedingt am Dienstag der erste Bachtag statt. Treffpunkt war das Schützenhaus in Ödernhard, wo sich unsere mit Eimern und Keschern ausgestatteten Wichtel und Zwerge einfanden. Die Strecke führte einen kleinen Rundweg entlang zum Bach. Dort zogen die Kinder ihre Schuhe aus und erkundeten vorsichtig das noch kühle Nass. Dies ist eine besondere Erfahrung: Der Untergrund ist teilweise glitschig, mal flach, mal tief, manchmal piekst ein Stein oder ein Tier schwimmt vorbei. Eine besondere Entdeckung war neben vielen vorbeifliegenden, großen Libellen eine Libelle, die gerade aus ihrer Haut geschlüpft war. In den folgenden Tagen sprachen die Kinder in ihren Morgenkreisen darüber, wofür man alles Wasser braucht. Gegenstände wie Waschlappen, Trinkbecher, Feuerwehrauto etc. dienten als Impuls. Auch Wassertransportspiele und Versuche zu schwimmen und sinken – und natürlich auch das Wasser, das immer wieder vom Himmel floss, rundeten die Woche ab.
Am Sonntag fand bei Kaiserwetter unser internes Sommerfest der Waldfamilien statt. Um die Vorbereitungen möglichst schmal zu halten, trafen wir uns mit Picknickdecken und eigener Verpflegung auf dem Stückle. Unser Team hatte mit den Kindern ein Willkommenslied einstudiert, das diese dann mit Bewegungen vortrugen. Die Füchse zeigten zu entspannenden Klängen, dass sie Seifenblasen in unterschiedlichen Größen durch selbst gebastelte Pustevorrichtungen erzeugen können. Im Anschluss gab es noch ein Kasperltheater mit dem neu gestalteten Tipi als Bühne, in dem unsere Umweltwichte Paula und Pelle entsetzt feststellten, dass immer mehr Müll am Spielplatz herumliegt. Wer konnte wohl dafür verantwortlich sein? Die Waldkinder sicher nicht, wie diese riefen, denn die wissen ganz genau, dass Müll in die vorhandenen Mülleimer gehört. Da tauchte Räuber Hotzenplotz auf, und wer den Räuber kennt, der weiß, er treibt gerne Schabernack. So kam schließlich der Kasper, der dem Räuber Mithilfe der Kinder erklärte, dass wir alle den Wald sauber halten, denn wir wollen ihn ja auch weiter genießen. Nach diesem schönen Einstieg genossen alle in lockerer Runde die vielen Gespräche und das zwanglose Beisammensein. Um 14 Uhr hatte unser Vorstandsteam leckeres Bio-Eis bestellt und das Fenster der Schutzhütte wurde zur Eisdiele, vor der sich rasch eine Schlange von Waldkindern bildete, die sich brav und selbst organisiert für ein Eis anstellten.
Vielen Dank lieber Vorstand und liebes Team für die Vorbereitungen für diesen schönen Mittag.
Wussten Sie schon?
Schon lange bevor es Dinosaurier gab, existierten die Vorfahren der heutigen Libellen. Diese waren gigantisch mit einer Flügelspannweite mit etwas über 60cm. Libellen begegnen uns meist um Wasser herum – weil sie den ersten Zeitraum ihres Lebens auch dort verbringen. Weibliche Libellen legen ihre Eier im Wasser ab. Aus diesen schlüpfen dann die sogenannten Nymphen. Während ihrer Zeit im Wasser ernähren sich die Nymphen von wirbellosen Tieren, und häuten sich 6-15mal. Danach kriecht die Nymphe an Land für ihre letzte Häutung. Sie vollzieht ähnlich wie ein Schmetterling nochmal eine vollkommene Verwandlung. Nach der letzten Häutung ist sie zunächst hell und weich, was sie anfällig für ihre Fressfeinde macht. Überlebt sie diese Phase ist sie ein erstaunlich gut sehendes Insekt mit einer Sichtweite von beinahe 360° und einem breiteren Farbspektrum als wir Menschen. Alle vier Flügel kann sie unabhängig voneinander bewegen, weshalb ihr viele Flugmöglichkeiten offenstehen und sie Geschwindigkeiten an die 50km/h erreichen kann.