In den letzten Wochen wurden im Waldkindergarten schon heimlich die ersten Vorbereitungen für die Muttertagsfeier getroffen. Es war Einiges zu tun, denn die Mamas sollten mit allen Sinnen verwöhnt werden. Zuerst einmal wurden verschiedene Kräuter gesammelt, denn es sollten Butterbrote mit selbstgemachtem Kräutersalz serviert werden. Nachdem die Kräuter getrocknet waren, wurde fleißig gemörsert und das fertige Salz in Gläser abgefüllt. Auch wurde ein Holundersirup angesetzt, der dann mit Sprudel ein herrlich erfrischendes Getränk ergab. Es wurden fleißig Lieder und ein Fingerspiel eingeübt und wunderschöne, herzförmige Anhänger aus Rinde für die Mamas gebastelt. Jedes Kind bearbeitete sein Rindenherz mit Schleifpapier bis es ganz rund und glatt war, ölte es ein, bohrte ein Loch für ein Lederband durch und schmückte es mit einer bunten Holzperle. Es war erstaunlich, wie viele Kinder ganz bewusst die Lieblingsfarbe ihrer Mama wählten und damit auch wirklich richtig lagen.
Kurz vor dem Muttertagsfest wurde dann der Schauplatz der Aufführung vorbereitet: der Ententümpel auf dem Kottweiler Waldspielplatz. Die Kinder übernahmen das Ufer und zogen die Äste und Stöcke in den Wald zurück. Die Erzieherinnen übernahmen das Wasser und entfernten Unrat, der dort hineingeworfen worden war. Nun ist der kleine Teich wieder richtig schön anzusehen! Wir hoffen, dass die Mühe nicht vergebens war und er noch lange so sauber bleibt!
Dann war es endlich so weit, der große Tag war endlich gekommen. Die Kinder verbrachten den Vormittag damit, Butterbrote zu schmieren, Gläser mit Zuckerrand zu verzieren und die Tische zu schmücken. Dann durfte jedes Kind noch auf den angrenzenden Wiesen einen schönen Strauß für die Mama pflücken.
Und endlich kamen die Mamas. Sie wurden auf die eine Seite des Teiches geführt, die Kinder standen am Ufer gegenüber. Überall waren Blütenblätter gestreut worden. Als dann die Kinder ein wunderschönes Lied anstimmten, wurde ein mit Wunderkerzen und Blüten geschmücktes Floß zu Wasser gelassen. Auf ihm wurden die Muttertagsgeschenke zu den Mamas geschippert. Wow, war das ein toller Anblick auf dem mit Wasserlinsen und Blütenblättern bedeckten Teich! Wunderschön. Da wischte sich die Eine oder Andere verstohlen ein Tränchen aus dem Augenwinkel.
Die Kinder wurden von den Erzieherinnen um den Teich herum zu den Mamas begleitet und jeder durfte seinen Strauß und seine selbstgebastelte Kette überreichen. Dann bedienten die Kinder ihre Mamas mit den leckeren Butterbroten mit selbstgemachtem Kräutersalz und der Holunderblütenlimonade.
Zum Abschluss führten die Kinder noch ein richtig lustiges, tolles Fingerspiel auf. Was für eine schöne Überraschung das alles war! Vielen Dank liebe Kinder und liebe Erzieherinnen für diese unvergesslichen Augenblicke!
Wussten Sie schon
Dass der ursprüngliche Gedanke des Muttertags aus der Frauen- und Friedensbewegung Ende des 19. Jahrhunderts stammte? Der Muttertag am 2. Sonntag im Mai wurde schließlich von der Methodistin Anna Marie Jarvis Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA ins Leben gerufen und durch ihr Engagement sogar schließlich als Feiertag eingeführt und in vielen Ländern der Welt gefeiert. Mit steigender Verbreitung und Kommerzialisierung des Muttertags wandte sich die Begründerin des Feiertages von der Bewegung ab, bereute, diesen ins Leben gerufen zu haben, und kämpfte erfolglos für die Abschaffung des Feiertages.