Berichte

Wir dürfen uns verkleiden

Im Wald geht es emsig zu: Fleißige Kinderhände nähen und kleben an ihren Faschingskostümen für das Tomtefest im Wald. An Fasching dürfen sich die Kinder mit den traditionellen Jutesäcken, die über der Waldkleidung getragen werden, verkleiden. Jedes Jahr werden diese Säcke dem Thema entsprechend anders geschmückt. Und dieses Jahr werden viele kleine Tomte durch den Wald tanzen. Hierfür entstanden ja in den letzten Wochen bereits Mützen und Bärte. Nun kamen die Gürtel an die Reihe: Auch hier ist wieder Feinmotorik gefragt, denn der Gürtel wird aus Seilen in verschiedenen Brauntönen geflochten. Da er eine gewisse Länge braucht, ist dies mit den langen Schnüren gar nicht so einfach. Zumal die Seile recht störrisch sein können. Doch die Motivation der Zwerge ist hoch, denn jeder möchte sein Kostüm vollenden.

Hochkonzentriert bei der Arbeit – der Gürtel für das Tomtekostüm entsteht

Das Kostüm ist nämlich der Schlüssel zum Spiel. So lässt sich leicht in eine andere Rolle schlüpfen und sich darin ausprobieren. Drei- bis Fünfjährige befinden sich in „der magischen Phase der Entwicklung“, sie verwandeln sich mehrmals täglich in unendlichem Ernst in andere Geschöpfe, glauben an Hexen, Osterhasen und Tomte. Diese Phase ist pädagogisch gesehen extrem wichtig. Nur so können Kinder lernen, sich in andere Menschen hineinzufühlen. Glücklich dürfen sich die Waldkinder schätzen, denen Raum gegeben wird für diese Art des Ausprobierens. Denn mit dem Rollenwechsel bewältigen sie die Defizite und Ängste, die sie spüren: Wer Angst vor Hexen hat, wird gern für eine Weile selbst zur Hexe und erschreckt zur Abwechslung mal die anderen.

Der Hutzelmann besucht die Zwerge

Bedenkt man diesen Hintergrund, so ist es auch nicht verwunderlich, wie sehr sich die Kinder freuen, wenn der Hutzelmann zu Besuch kommt. Zwei weitere Kinder durften noch ihre feierliche Waldtaufe erleben, da sie etwas später dazu kamen und sind nun auch Teil dieser wunderschönen Gemeinschaft.

Die Spannung ist groß – was geschieht gleich bei der Waldtaufe?

Wussten Sie schon?

Der Begriff „taufen“ ist das altdeutsche Wort für „tief“ und bedeutet „in die Tiefe bringen, untertauchen“, da ursprünglich der erwachsene Täufling ganz unter Wasser getaucht wurde. Unsere Waldkinder werden als Ritual zur Aufnahme nur etwas mit Wasser gesprenkelt.