Die kommenden Wochen stehen im Waldkindergarten ganz unter dem Thema „Sinne“.
Doch was sind denn unsere Sinne und wozu brauchen wir die? Diese Frage wurde im Morgenkreis ausführlich besprochen und die Kinder wussten schon sehr gut darüber Bescheid. Auch, dass es neben unseren 5 Sinnen Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen und Sehen, noch einen weiteren Sinn gibt, nämlich den Gleichgewichtssinn. Und weil es morgens noch so kalt war, wurde nun erst einmal dieser Sinn erforscht. Denn um sein Gleichgewicht auszuprobieren gibt es eine Vielzahl an Bewegungsspielen, so war schnell allen wieder warm.
In einem wunderschön geschmückten Kreis wurden verschiedene Waldgegenstände ausgelegt. Die Kinder stellten sich drum herum auf und betrachteten die Gegenstände. Wie konnte man mit diesen Dingen seinen Gleichgewichtssinn austesten? Die Kinder hatten super Ideen! Zum Beispiel wurden kleine Holzscheiben auf der Nase und Stirn balanciert, Stöcke zwischen die Beine geklemmt und dann auf einem Bein gestanden, Stöcke auf dem Kopf balanciert… Die Ideen gingen nicht aus.
Auch im Wald kann man „Feuer, Wasser, Sturm“ spielen. Die Kinder flitzen umher und anstatt Musik wurde von den Erzieherinnen ein Rhythmus mit Stöcken geklopft. Wenn das Klopfen stoppte, musste man entweder auf einem Bein stehen, auf einen Baumstamm balancieren… Was für ein Spaß! Auch das Balancieren über Bretter, die über einen Baumstamm wippen, erforderte eine Menge Gleichgewichtssinn. Aber selbst unsere Mäuschen meisterten das mit Bravour!
In einer Schlucht wurde von den Erzieherinnen eine sogenannte Bewegungsbaustelle errichtet. Hier wurde eine Slackline gespannt, Bretter über die Schlucht gelegt, Hängeleiter und Hängematte aufgehängt und so eine tolle Bewegungslandschaft gestaltet. Hier durften sich die beiden Kindergartengruppen in den vergangenen Tagen abwechselnd und auch gemeinsam aufhalten und ausprobieren. Die Kinder spielten im Freispiel auch andere Dinge aber zwischendurch balancierten und kletterten alle immer wieder und probierten alles aus. Wie gut, dass die Bewegungsbaustelle noch eine ganze Weile bleiben wird, dann können die Kinder immer wieder dort spielen und üben.
Wussten Sie schon
Kinder fühlen sich von Natur aus magisch von Bordsteinen, Mauern und umgefallenen Bäumen angezogen. Beim Balancieren möchten sie ihre Grenzen erfahren. Ganz nebenbei trainieren sie ihren Gleichgewichtssinn, oder wissenschaftlich: ihre vestibuläre Wahrnehmung.
Das vestibuläre System gibt uns Informationen über Bewegung und die Position unseres Kopfes und spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Gleichgewicht, Koordination, Augenkontrolle und Aufmerksamkeit. Es ist sowohl für Orientierung im Raum als auch für die Aufrechterhaltung des Körpers zuständig und hilft uns dabei, uns gegen die Schwerkraft zu bewegen und uns dabei zuverlässig und sicher zu fühlen.