Berichte

Den Frühling hören

Diese Woche beschäftigten sich die Waldkinder mit dem Gehörsinn. Schon die Einstimmung im Morgenkreis fand diese Woche ganz besonders statt: Der Platz, zu dem die Kinder an diesem Tag wandern wurde durch das Flüsterspiel „Stille Post“ verraten. Die Kinder überlegten anschließend, wie so ein Ohr überhaupt aussieht und was da alles dazu gehört. Die großen Füchse wussten sogar einige Teile im Ohr zu benennen. Unsere Erzieherin Guste brachte dann auch ein Bild eines Ohres von innen mit und die Kinder wunderten sich über die lustigen Namen wie die Schnecke und den Steigbügel – den kleinsten Knochen des Menschen, der im Ohr sitzt. Zudem wurden viele Spiele gemacht, wie z.B. ein Hörmemory: mit Naturmaterialien gefüllte Filmdöschen wurden geschüttelt und die Kinder sollten das passende Pendant erhören. Ein anderes Spiel war, dass zwei Kinder die Augen verbunden bekommen und auf einer Wiese positioniert werden. Sie sollten sich dann durch das Rascheln kleiner Rasseleier wiederfinden.

Der Gleichgewichtssinn wird jeden Tag trainiert.

Wie es in einem von Natur umgebenen Kindergarten Brauch ist, wurde auch an die uns umgebende Natur gedacht und das Hören im Tierreich thematisiert. Die Kinder erfuhren, dass manche Tiere mit besonders großen Ohren, wie zum Beispiel die Elefanten, gar nicht so gut hören, wohingegen der Luchs ein Mäuschen aus sehr weiten Entfernungen hören kann. Auch den Vogel des Jahres hörten sich die Kinder an. Hätten Sie gewusst, wie er heißt? Die Auflösung folgt unten.

Auch erste Ostervorbereitungen wurden getroffen: Die von den Eltern ausgepusteten Eierschalen wurden je eines mit kleinen selbst gesammelten Steinchen oder Bohnen befüllt und später zugegipst. Eine schöne taktile Erfahrung. Nach dem Trocknen durften die Kinder diese dann auch mit Fingerfarben bemalen. So hat jedes Kind für zuhause eigene kleine Rasseleier. 

Beim Bemalen der Rascheleier wird vorsichtig getupft.

Eine ganz besondere Übung war noch das Hören der Baumsäfte. Mit einem echten Stethoskop an den Ohren gingen die Kinder an die jungen Buchen. Wer ganz leise war, konnte wirklich hören, wie die Säfte im Baumstamm wandern. Eine ganz eindrückliche Erfahrung.

Wer hört den Frühling?

Wussten Sie schon?

Der Vogel des Jahres ist in diesem Jahr die Feldlerche. Mit ihrem Gesang von der Morgendämmerung bis zum Abend läuten die Feldlerchen den Frühling ein. Doch der Himmel ist stummer geworden. Es kommt selten vor, dass ein Vogel ein zweites Mal ausgerufen wird. Der NABU möchte damit allerdings ein alarmierendes Signal senden, denn die Feldlerche ist bedroht. Die Intensivierung der Landwirtschaft nimmt dem Vogel den Lebensraum. Seit 1998, da war die Feldlerche auch Vogel des Jahres, ist jede vierte Feldlerche aus dem Brutbestand in Deutschland verschwunden.