Berichte

„Hurra, es hat geschneit!“

Endlich war er da, der erste Schnee, sehnsüchtig erwartet von den Kindern. Am Montagmorgen war der ganze Wald weiß verschneit, jeder Ast, jeder Zweig trug ein weißes Kleid! „Ja, wir wollen einen Schneemann bauen!“ Ob der Schnee wohl reichen würde? Und ob! Mit vereinten Kräften schafften es die Kinder, neben dem Stückle einen prächtigen Schneemann zu bauen, der dann  fröhlich jedem, der vorbeikam, ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Die Freude und der Stolz bei den Kindern waren riesengroß. Es ist doch immer wieder erstaunlich, was möglich ist, wenn alle mit anpacken, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen, und aus etwas ganz Kleinem etwas ganz Großes werden kann. Diese Erfahrung der Selbstwirksamkeit ist sehr stärkend und ermutigend für die Kinder- sie merken: jeder ist wichtig und kann seinen Beitrag leisten.

Prächtiger Schneemann

Am nächsten Tag wollte es gar nicht mehr aufhören zu schneien und die Kinder tobten ausgiebig im Schnee herum. Mit Schlitten und Popo-Rutschern fuhren sie die Rodelhänge hinunter. Im Winter bei Schnee darf nämlich jedes Kind einfach „seinen“ Schlitten von daheim mitbringen- und so wurde gerodelt, was das Zeug hält. Schneeballschlachten durften natürlich auch nicht fehlen.

Am 1. Dezember hieß es dann „Auf zum Weihnachtsplatz!“. Jedes Jahr in der Adventszeit gehen die Kinder nämlich an einen besonderen Platz im Wald. Dieser befindet sich in einem verwunschenen Fichtenwäldchen und wird in den Tagen vorher von Kindern und Erzieherinnen  fleißig mit frischem Tannenreisig geschmückt. Wie das duftet! In diesem Adventsgärtlein wird dann jeden Tag ein kleines Stück einer weihnachtlichen Geschichte erzählt und dazu sehr anschaulich mit kleinen Filzpüppchen vorgespielt. In diesem Jahr ist es die Geschichte „Marias kleiner Esel“. In dieser Geschichte machen sich Josef, Maria und der kleine Esel auf den Weg nach Bethlehem, wobei sie unterwegs so einiges erleben.

Adventsgärtlein

Außerdem gibt es jeden Tag eine wunderbare kleine Überraschung. Wie bei einem Adventskalender ist jeden Tag ein anderes Kind das „Glitzerkind“. Was es damit auf sich hat? Alle Kinder sitzen im Kreis, schließen ihre Augen und formen mit ihren Händen ein Schüsselchen. Ganz gespannt fragt sich dann jeder: „Wer ist es heute? Bin ich heute das Glitzerkind?“. Und wie strahlen erst die Kinderaugen, wenn silberner Sternenstaub in den eigenen Händen funkelt! Das Glitzerkind bekommt dann eine Wunderkerze und darf den Adventskalender öffnen mit einem kleinen Geschenk.

Glitzerkind

Und was gehört noch zum Advent? Natürlich, am 6. Dezember kommt der Nikolaus! Also brachte jedes Kind einen Stiefel mit , der mit unglaublicher Hingabe geputzt und blank gewienert wurde. An so sauberen Stiefeln wird der Nikolaus bestimmt seine wahre Freude haben! Und wie auch schon im letzten Jahr verwandelt sich die „Sturmhöhle“ im Advent in eine Weihnachtswerkstatt. Jede Gruppe ist dann an einem Tag der Woche dort- im Geheimen wird hier gebastelt und gewerkelt. Es entstehen schöne Dinge. Was, das bleibt natürlich noch geheim, denn damit sollen die Eltern zu Weihnachten überrascht werden:-).

Wussten Sie schon…?

Den Nikolaus gab es wirklich! Hinter dem legendären Nikolaus stecken zwei historische Persönlichkeiten. Der Heilige Nikolaus wirkte im 4. Jahrhundert als Bischof von Myra in der Region Lykien in Kleinasien (damals Teil des Römischen Reiches und heute zur Türkei gehörig). Seinem Amt als Bischof entsprechend trägt er einen Bischofsmantel, den Hirtenstab und eine Bischofsmütze, die Mitra. Der 6. Dezember ist sein Todestag. Einige Begebenheiten aus seinem Leben wurden wahrscheinlich mit Berichten über einen gleichnamigen Bischof von Pinora, der ebenfalls in Lykien lebte (nur 200 Jahre später) vermischt. Der Überlieferung nach hat er viele Wunder bewirkt und seinen ererbten Reichtum mit den Armen geteilt.