Die Woche konnte ja nur toll werden, denn sie begann mit dem Nikolaustag. Hatten unsere Wichtel und Zwerge in der letzten Woche ihre Stiefelchen blankgeputzt und in einem Sack im Wald versteckt, war dieser dann auch bald verschwunden. Am Montag sollte er wieder auftauchen. Nach dem Morgenkreis entdeckten die Kinder eine Spur aus Erdnussschalen, die tief in den Kottweiler Wald Richtung Weihnachtsplatz führte. Auch weiße Barthaare hatten sich in den Zweigen verfangen und leiteten den Kindern den Weg. Wer ganz leise war, konnte auch bald das Klingeln einer Glocke vernehmen, erst leise, dann immer lauter. Und dann war er da, der Nikolaus höchstpersönlich.

Leider musste er schnell weiterziehen, denn er hat ja viel zu tun, aber einen Sack voller Stiefel ließ er den Kindern da. Das war eine Freude! An jedem Stiefel hing ein köstlich duftendes und verheißungsvoll raschelndes Jutesäckchen. Dies durfte dann zuhause ausgepackt werden und so war einer dieser seltenen Tage, an denen die Kinder freiwillig schnell mit nach Hause kommen. Zuhause staunten die Kinder, denn auch unser Nikolaus macht sich Gedanken um unsere Umwelt, und so fanden sich neben Nüssen und Mandarinen in Papier verpackte Apfelringe und Schokocrossies in den Säckchen. Danke, lieber Nikolaus!

Einmal in der Woche werkeln viele fleißige Kinderhände in unserer Weihnachtswerkstatt. Die Füchse, unsere Vorschüler bemalten und ölten Aquarellpapiere und falteten daraus Achtsternleuchten für Teelichter. Da staunten wir Eltern aber, zu welch komplexen und filigranen Faltarbeiten unsere Kinder bereits in der Lage sind.
Auch die Kleinen schufen Kunstwerke, die nun die Fenster schmücken und dies besonders nachhaltig, erwachen so alte Kerzenreste zum Leben: Durch Tropfen von alten Kerzen, zuerst weiß, dann farbig, entstanden Wachsflächen auf Backpapier. Solange dieses noch warm ist, lassen sich mit Plätzchenformen Sterne ausstechen. Kombiniert mit Waldschätzen entstanden so tanzende Mobiles, die wirkten, als wären sie gefroren – zauberhaft.


Und auch bei unseren beiden Umweltwichteln Paula und Pelle ist die Weihnacht eingezogen. An ihrem im Wald versteckten Häuschen haben beide fleißig geschmückt und dekoriert. Da staunten unsere Kinder – die sich nun „Beschützer des Waldes“ nennen. Denn auch an den Wochenenden und den Ferien sind die Waldplätze ein Anziehungspunkt und es gibt immer etwas zu tun: Vögel und Eichhörnchen füttern, Müll aufräumen und Paula und Pelle eine Nuss vorbeibringen. So mit dem Wald und den Tieren darin verbunden, wächst mit unseren Kindern ein ökologisches Verantwortungsgefühl.

Wussten Sie schon?
Es ist toll und häufig auch gar nicht so schwer, wie man zunächst denkt, die Kinder an einen bewussten und ressourcenschonenden Konsum zu gewöhnen. Gerade in der Weihnachtszeit schwelgen wir in der Fülle. Doch oftmals sind es die kleinen Dinge, die Kinderherzen höher schlagen lassen. Für die Geschenke unterm Baum kann auch das Christkind nachhaltige Verpackungen finden. Diese einfache Alternativen haben wir ausprobiert: Mit Kartoffelstempeln lässt sich Verpackungspapier schön bedrucken, Versandkartons mit alten Kalenderblättern beklebt erhalten ein neues Leben und dienen zugleich als Schatzkisten, Tücher und genähte Säckchen lassen sich wiederverwenden oder – wir verschenken Zeit statt Zeug und überlegen uns eine gemeinsame Aktion.
