Berichte

Vorbereitungen für den Fasching und mal wieder ein kräftiger Sturm

Das Faschingsfest rückt näher und so sind unsere Waldkinder weiter fleißig dabei, ihre Kostüme zu basteln. Das Buch „Die Wurzelkinder“ von Sibylle von Olfers, in dem es um das Erwachen der Natur im Frühling geht, begleitet die Kinder schon eine Weile im Wald. Und passend dazu werden die Kinder auch ihre Kostüme gestalten. Jedes Kind durfte auswählen, was es sein möchte- eine Blume oder ein Käfer. So werden nun bald viele weiße Schneeglöckchen, blaue Glockenblumen und gelbe Osterglocken bunt im Wald leuchten und Marienkäfer, Hirschkäfer, Maikäfer und Feuerkäfer durch den Wald fliegen und krabbeln. Wie in jedem Jahr wird dafür ein umgenähter Jutesack als Grundlage genommen, der über die dicke warme Matschkleidung gezogen wird und immer wieder passend zum Thema gestaltet werden kann. Das übernehmen natürlich die Waldkinder selbst. Und so nähen sich die Blumenkinder eine Kopfbedeckung aus Wollfilz und fädeln Filzblätter auf eine Kordel auf, die dann der Gürtel sein wird. Die Käferkinder gestalten sich Flügel. Dafür werden Leintücher zurechtgeschnitten, mit Naturfarben bunt eingefärbt und dann an die Jutesäcke angenäht. Jede Käferart erhält dann noch mit Kohlestiften sein natürliches Aussehen (Punkte, Streifen). Alle sind schon ganz gespannt auf die Kunstwerke.

Ein Blütenhut entsteht

Das Wetter ist gerade auch immer wieder eine Herausforderung und so mancher Plan muss witterungsbedingt spontan umgestellt werden. Aber damit haben die Erzieherinnen unseres Waldteams ja schon viel Erfahrung und sind bestens auf solche Fälle vorbereitet. Bei Regen zum Beispiel kann auf dem Stückle in der „Sturmhöhle“, einem Blockhaus gebastelt werden oder auch im Waldschlösschen, sodass die Bastelarbeiten nicht nass werden. Auch zum Vespern geht es oft an ein trockenes Plätzchen.

Drei, die sich mögen

Beim Spielen im Wald hingegen stört der Regen die Kinder oft gar nicht, sie sind ja wetterfest angezogen. Im Gegenteil, gerade auf nassem Waldboden kann man besonders gut an den glatten Hängen rutschen oder ausgiebig mit Walderde und Ton matschen. Wenn es eine Sturmwarnung gibt, geht es aus Sicherheitsgründen natürlich nicht in den Wald- eine Notgruppe trifft sich dann im „Spatzennest“ in der Kottweiler Ortsmitte. Da wird es auch nicht langweilig beim Geschichten hören, malen oder Spiele spielen. Und Draußensein kann man ja auch gut im Dorf (die Hühner nebenan werden gerne bestaunt) oder auf den Wiesen. Auch nach einem stürmischen Tag geht es nicht gleich zurück in den Wald, könnten doch lose Äste immer noch herabfallen. Erst wenn alle Plätze und Wege wieder begutachtet wurden von den Erzieherinnen oder dem Förster dürfen die Kinder wieder auf ihre Waldplätze. Zum Glück gibt es ja auch noch den Kullerberg oder die Wiesen, wohin dann gut ausgewichen werden kann. Diesmal hatte eine Erzieherin ihre Gitarre mitgebracht. Für die Waldkinder ist das schon etwas besonderes- so eine Gitarre ist ja aus Holz und sehr witterungsempfindlich, deshalb wird im Wald meist „a capella“ gesungen, also ohne Begleitung. Die Kinder hatten viel Spaß bei den Bewegungsliedern. Wer wollte, konnte mit einer Eierrassel  kräftig mitmachen. Und auch das Wurzelkinderlied wurde gesungen und geübt, denn das Faschingsfest mit diesem Thema steht vor der Tür.

Singen mit Gitarrenbegleitung und Eierrasseln

Wussten Sie schon?

Als Orkan bezeichnet man Stürme mit der Windstärke 12 auf der Beaufortskala, das bedeutet mehr als 118 km/h. Orkan „Zeynep“ in der vergangenen Woche blies sogar in Böen bis zu 196 km/h schnell! Die Stürme in Europa entstehen im Nordatlantik dann, wenn die Temperaturunterschiede zwischen der Polarregion und den Tropen besonders groß sind und solche Luftmassen aufeinandertreffen. Auf dem Festland sind außer auf exponierten Berggipfeln, Inseln oder in Küstengebieten mittlere Winde mit Orkanstärke wegen der erhöhten Bodenreibung eher selten. In unseren Breitengraden bleibt es glücklicherweise meist bei stürmischen Winden oder Sturm mit Windgeschwindigkeiten zwischen 60 und 90 km/h. Aber auch bei diesen Windstärken kann es bereits zu großen Schäden für Mensch, Natur und Technik kommen. Die Namen für Hoch- und Tiefdruckgebiete vergibt die Freie Universität Berlin seit 1954. Als Besonderheit werden dort seit 2002 Wetterpatenschaften verkauft, immer im September werden die Anträge für das Folgejahr entgegengenommen. Jede Person oder jedes Unternehmen kann Pate oder Patin werden und seinen Namen verleihen. In alphabetischer Reihenfolge werden so ca. 130 Tief- und 50 Hochdruckgebiete/ Jahr für Europa benannt. Die Kosten für so eine Wetterpatenschaft betragen zwischen 240 und 360 Euro. Der Erlös aus dem Verkauf ermöglicht die Fortsetzung der studentischen Wetterbeobachtung an der Station Berlin-Dahlem, mit 110 Jahren eine der längsten Klimaaufzeichnungen weltweit.