
Die letzten Kindergartenwochen für unsere Vorschüler, die Füchse, sind angebrochen. Traditionell machen die Füchse um diese Zeit einen gruppenübergreifenden Ausflug und so trafen sich unsere sieben Großen am Donnerstag statt im Kindergarten am Winnender Bahnhof. Mit unseren Erzieherinnen Sandra und Hannan sollte es zur Hegnacher Mühle gehen. Alleine die S-Bahn-Fahrt nach Neustadt-Hohenacker war ein Abenteuer, denn es gab keine Sitzplätze und unsere Füchse wurden etwas durchgerüttelt. Über die Felder und durch den Wald ging es dann zu Fuß weiter bis runter zur Rems. Als richtige Waldkinder ging es noch rutschend oder rennend einen Geheimweg eine steile Böschung hinab, unter Baumstämmen durch und weil Füchse leise schleichen können, zeigte sich sogar ein Reh. Viele leere Schneckenhäuser säumten den Waldboden und solche Waldschätze finden selbstverständlich den Weg in die Taschen der Kinder, zieren sie doch bald die Ränder der Schultüten. An der Rems entlang gab es wieder einiges zu entdecken, wie eine Brücke oder ein Schild mit Tieren, die dort leben, unter anderem einem Eisvogel.

An der Mühle angelangt wurde zunächst auf der sogenannten Insel gevespert. Sandra holte gleich aus der Mühle ein Knäckebrot als Kostprobe für alle, so stieg die Neugier der Kinder, was sie nun wohl erwartet. Dann begann die Mühlenführung. Die Hegnacher Mühle ist ein Familienbetrieb, in welchem mehrere Generationen an Müllern miteinander arbeiten. Der Beginn der Arbeit ist bei den Silos, in welchen die Körner gelagert werden. In der Mühle selbst ist es laut, denn hier wandern die Körner durch fünf Mahlstühle und dort immer feiner vermahlen werden. Zum Schluss wird das entstandene Mehl gesiebt, um die groben Teile zu entfernen.

Beeindruckt betrachteten die Kinder die Siebe, welche anders als bekannte Siebe aus Küche oder Sandkasten, hier aus feinen Stoffen bestehen. Die Verpackung der Waren ist in der Hegnacher Mühle noch Handarbeit: Abfüllen, wiegen, vernähen oder verbinden geschehen manuell. Zuletzt war noch Zeit den wunderschönen Hofladen zu bestaunen: Welche Produkte werden aus Korn hergestellt und welche Körner kennen wir überhaupt?

Die Kinder durften gemeinsam ein Müsli aussuchen, welches sie mit in den Kindergarten nahmen, um dort in der nächsten Woche zusammen zu frühstücken. Hier wird auch nochmals das Wissen über verschiedene Getreidesorten vertieft.

Auf dem Rückweg zum Bahnhof verzichtete die Gruppe auf Geheimwege, denn die Strecke ist schon ziemlich weit, wie einige Spaziergänger staunten, doch für unsere Füchse als trainierte Waldkinder natürlich kein Problem. In Winnenden angekommen, holten die Fuchseltern ihre glücklichen Kinder ab, die noch lange von diesem besonderen Tag berichtet haben. Manche stellten auch beim Frühstück am nächsten Morgen fest, dass die Haferflocken auf dem Tisch ja aus Hegnach kommen.
Danke, liebes Team, für die Idee und die Organisation für diesen tollen Ausflug!
Wussten Sie schon?
Die Hegnacher Mühle ist einen Ausflug wert. Ab 10 Personen kann eine Führung gebucht werden und das lohnt sich. Seit 1874 wird hier das Korn der Bauern aus der Umgebung zu Mehl vermahlen. Zunächst durch ein Wasserrad, später, als dieses kaputt ging, durch eine Turbine, welche den erzeugten Strom auch ins Netz einspeist. Inzwischen ist die Hegnacher Mühe für ihren Naturkostsektor und die regionale Produktion im Umkreis bekannt. Ein Blick auf die Homepage zeigt auch viele regionale Rezepte, die aus den Produkten gebacken werden können.