Berichte

Kirschenernte und Begegnung mit dem Siebenschläfer

Leider können die Kinder nach dem Starkregen immer noch nicht in den Wald. Aber zum Glück gibt es auf den umliegenden Wiesen auch so viele neue Plätze zu entdecken und viel zu erleben. Gerade blüht unter anderem der Mohn wunderschön und die Kinder bastelten aus Mohnblumen kleine Feen, die sie den Rest des Tages begleiteten.

Feen aus Mohnblumen

Nicht nur Mohn, sondern auch die vielen Kirschbäume sind zur Zeit knallrot: Sie hängen voller reifer Kirschen, was bei den Kindern natürlich gleich einen Appetit auf diese anregte. Da man aber natürlich nicht fremder Leute Bäume abernten darf, gingen alle zusammen zum Stückle des Waldkindergartens, wo der eigene Kirschbaum ebenfalls schon erntebereit war. Zusammen holten sie zwei Äste herunter und es fanden sich gleich viele helfende Hände zum Abpflücken, sodass sich der Snack aus Kirschen schnell verdient war.

Kirschenernte

Einen Tag später wollten sie die Kirschenernte gleich wiederholen, aber oben im Baum entdeckten die Kinder ein kleines, schlafendes Tier. Schnell stellte sich heraus, dass es sich ein Siebenschläfer dort oben gemütlich gemacht hatte. Zunächst gab es etwas Verwirrung darum, ob er überhaupt noch lebte, denn er rührte sich überhaupt gar nicht und war auch nicht wach zu kriegen. Das nachtaktive Tier befand sich wohl gerade im Tiefschlaf… Schließlich erwachte er aber doch und krabbelte am Baum auf und ab, genehmigte sich auch noch eine Kirsche zum Frühstück. Er war jedoch sehr durch den Wind, mitten im Schlaf geweckt zu werden von einer Horde neugieriger Kinder entsprach wohl nicht so ganz dem, was er sich beim Schlafenlegen vorgestellt hatte. Als er aus einem Meter Höhe auf den Boden plumpste, setzten ihn die Erzieherinnen auf eine Rinde und brachten ihn schnell zur Dicken Berta, dem dicken Baum am Rande des Waldes, damit er sich dort von seinem Schreck erholen und seinen Schlaf an einem ruhigeren Ort hoffentlich fortsetzen konnte.

Siebenschläfer

Am nächsten Tag lernten die Kinder im Morgenkreis noch einiges über den Siebenschläfer. Warum er so heißt (weil er über den Winter mindestens sieben Monate schläft), dass er seinen Winterschlaf unter der Erde macht, dass er nur ein mal im Leben Babys bekommt und was er so frisst (z. B. Knospen, Früchte, Pilze, Bucheckern, Kastanien).

Wussten Sie schon?

Der Siebenschläfertag am 27. Juni hat gar nichts mit dem Siebenschläfer zu tun. Dieser Gedenktag wurde nach den „Sieben Schläfern von Ephesus“ benannt. Der Legende nach versteckten sich in der Zeit der Christenverfolgung im dritten Jahrhundert sieben junge Christen in einer Höhle, wo sie entdeckt und eingemauert wurden. Dort schliefen sie 195 Jahre lang und wachten bei einer zufälligen Entdeckung wieder auf.