Berichte

Zapfen aller Art

Der Herbst naht, die Tage werden kürzer und der Wald beginnt sich auch wieder zu verändern. So haben nun auch viele Bäume begonnen, ihre Zapfen abzuwerfen. Ein guter Zeitpunkt, dies aufzugreifen und mit den Kindern richtig in das Thema Zapfen einzusteigen. Sie haben natürlich erst mal ganz viele unterschiedlicher Art gesammelt, den großen Bollerwagen gefüllt und sie dann in die Badewanne in der Sturmhöhe gebracht.

Zapfen sammeln

Im Morgenkreis wurde dann besprochen, was für unterschiedliche Zapfen es gibt, die Kinder durften sie anschauen und fühlen: große, kleine, dicke, dünne, raue, glatte, geöffnete, geschlossene Zapfen. Gemeinsam mit den Erzieherinnen bestimmten die Kinder, welcher Zapfen zu welchem Baum gehört und welche Nadeln diese Bäume haben. Einige Kinder wussten hier auch schon einiges. Fichtenzapfen waren dabei und ganz viele Kiefernzapfen, die kleinen von der Erle und auch die der Douglasie, von der viele in der Nähe des Waldschlösschens wachsen und deren Nadeln verrieben nach Zitrone duften.

Zuordnung der Zapfen

Im Wald suchten sie dann auch nach weiteren Nadelbäumen. Sie fanden Lärchen, den einzigen Nadelbaum, der im Winter seine Nadeln verliert. Die Kiefer erkannten sie an ihren sehr langen Nadeln und die Fichte an den pieksigen Nadeln – „Fichte sticht, Tanne nicht.“ Apropos Tanne: Abgesehen davon, dass es von ihr nur sehr wenige im Kottweiler Wald gibt, kann man ihre Zapfen sowieso gar nicht am Waldboden finden. Landläufig wird zwar oft bei jeder Art von Zapfen gleich vom „Tannenzapfen“ gesprochen wird, die echten Tannenzapfen fallen aber nicht am Stück vom Baum, sondern werfen nach und nach die einzelnen Schuppen ab.

Mammutbaum beim Gehölzlehrgarten

Weitere Bäume sahen die Kinder auch noch bei der Wanderung zum Gehölzlehrgarten Hößlinswart. Hier wurde auf einzelne Bäume noch näher eingegangen, zum Beispiel konnte von der bisher eher vermissten Tanne ein großes Exemplar begutachtet werden. Die Kinder staunten auch ganz schön beim riesigen Mammutbaum, der hier wächst.

Zum Abschluss dieser zapfenreichen Woche gab es noch Spiele wie Zapfenweitwurf und Zapfenzielwerfen in einen Reifen und die Kinder legten kreative Bilder aus verschiedenen Zapfen. Zur Entspannung taten sie sich zu zweit zusammen und verwöhnten einander mit einer Zapfenmassage.

Wussten Sie schon?

Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt, was 11,4 Millionen Hektar entspricht. Der häufigste Baum ist hierzulande die Fichte mit einem Anteil von etwa 25 Prozent. Sie ist allerdings ein sogenannter „Flachwurzler“ und deshalb anfällig dafür, bei Trockenheit nicht mehr tieferliegendes Grundwasser zu erreichen und bei Sturm leicht umzukippen. Auch der Borkenkäfer macht ihr zu schaffen, weshalb heute häufig keine reinen Fichtenwälder mehr angelegt werden. Die Samen aus den Fichtenzapfen weht der Wind weg, um sie zu verteilen. Wenn die Zapfen leer sind, wirft der Baum sie ab und wir können sie am Waldboden finden.